Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 20 (1869), ab Seite: 69. (Quelle)
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Nagy, Stephan (protestantischer Theolog, geb. zu Bezi im Raaber Comitate 2. Mai 1728, gest. um das Jahr 1812). Die Elementarschulen und das Gymnasium beendete er in seinem Vaterlande, dann besuchte er – dem Brauche der Protestanten in Ungarn folgend – eine ausländische Universität, und zwar studirte er drei Jahre zu Wittenberg, worauf er in sein Vaterland zurückkehrte und am 1. November 1753 zum Prediger in Nagy-Alásony im Veszprimer Comitate ordinirt wurde. Dann kam er in gleicher Eigenschaft nach Palota, wo er durch 9 Jahre in Thätigkeit blieb, worauf er 1765 nach St. Lörincz im Tolnaer Comitate versetzt wurde. An letzterem Orte blieb er seine übrige Lebenszeit. Eine schon im Jahre 1786 ihm angetragene Superintendentur lehnte Nagy ab; als er aber im Jahre 1796 neuerdings gewählt worden, konnte er nicht wieder ablehnen, und so wurde er neben seinem Predigeramte auch noch Oberhirt der Augsburger Confessions-Verwandten im Kreise jenseits der Donau. Im Jahre 1803 feierte er sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum. Die von ihm herausgegebenen Schriften sind: „Úr Jésus Kristus’ Kínszenvedéséről való elmélkedések. Németből magyarra forditotta“ u. s. w., d. i. Betrachtungen über die Marterleiden des Herrn Jesu Christi. Aus dem Deutschen übersetzt. Zwei Bände (Preßburg 1790, 8°.); – [70] „Az Úr Vatsorajához először Készülőknek való Tanitás“, d. i. Lehren für diejenigen, so zum ersten Male am Abendmahls Theil nehmen (Veszprim 1800, 8°.). Nagy versah bis an seinen im hohen Alter von über 84 Jahren erfolgten Tod sein kirchliches Amt.

Annalen der Literatur und Kunst (Wien, Doll, 8°.) Jahrg. 1811, Bd. II, S. 248; Bd. III, S. 130, unter den „vermischten Nachrichten“ und „literarischen Aufklärungen“. –