BLKÖ:Musil, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Mušicki, Lukian |
Nächster>>>
Muškatirović, Johann | ||
Band: 19 (1868), ab Seite: 474. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Anton Musil in Wikidata | |||
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Jungmann [s. d. Bd. X, S. 319] Professor war. Nach beendeten philosophischen Studien trat er im Jahre 1825 bei dem Prager Landesgerichte in den Staatsdienst; er kam zur Landtafel, wurde im Jahre 1835 Ingrossist und Grundbuchsführer. Im Amte befreundete er sich mit dem Sohne seines ehemaligen Professors Jungmann, durch den er in dessen Haus kam, wo er die Tochter Anna kennen lernte und sie im Jahre 1836 heirathete. Als Beamter war Musil in seinem Dienste so thätig und tüchtig, daß ihm Kaiser Ferdinand in Anerkennung seiner Dienstleistung die große goldene Civil-Verdienstmedaille am Bande verlieh. Seine amtliche Beschäftigung, die ihn nach mancher Seite hin mit interessanten Materialien bekannt machte, regte auch seine literarische Thätigkeit an. So hatte er bereits im Jahre 1847 eine pragmatische Geschichte der Freisassen in Böhmen vollendet, welche sich noch immer ungedruckt in seinen Händen befindet; in der böhmischen Museal-Zeitschrift Časopis steht im Jahrgange 1842, S. 611, sein Aufsatz: „Nápisy starobylé w některých deskách zemských“, d. i. Alte Aufschriften in einigen böhmischen Landtafeln; in der Zeitschrift Pravník, Jahrg. 1861, S. 155: „Nálezové práv zemských tohotó slovného králoství Českého“. Neben seinem amtlichen Berufe unterzog sich M. auch noch anderen, mit demselben in naher Verbindung stehenden Arbeiten, so ordnete er im Jahre 1842 das Ritterarchiv zu Neuberg und in den Jahren 1843–1845 jene der Grafen Mittrovsky, im Jahre 1852 jenes der Grafen Clam-Gallas. Im Jahre 1850 wurde M. Archivar der böhmischen Landstände in Prag und im Jahre 1852 ordnete er die Registratur des kön. böhmischen Museums, das ihn dafür zu seinem wirklichen Mitgliede ernannte. Im Jahre 1854 wurde M. zum Directions-Adjuncten der Hilfsämter des Prager k. k. Oberlandesgerichtes und im Jahre 1863 zum Director derselben ernannt.
Musil, Anton (Schriftsteller, geb. zu Teplitz in Böhmen im Jahre 1805). Sein Vater war Straßenbaubeamter in Teplitz, wurde aber später nach Prag übersetzt. Dort besuchte der Sohn die Schulen, zuerst das Piaristen-, später das akademische Gymnasium, an welchem damals der berühmte- Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, I. L. Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 576.