BLKÖ:Mumb von Mühlheim, Ferdinand Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mulich, Georg
Band: 19 (1868), ab Seite: 451. (Quelle)
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Mumb von Mühlheim, Ferdinand Anton (k. k. Oberst, geb. zu Padua im Jahre 1817, gefallen auf dem Felde der Ehre in der Schlacht bei Solferino 24. Juni 1859). Sein Vater Franz, dessen Lebensgeschichte folgt, nahm ihn im April 1830 in das Infanterie-Regiment Nr. 11, dessen zweiter Inhaber er von 1825 bis 1833 war, als Lieutenant auf, und in demselben rückte M. stufenweise im Jahre 1834 zum Ober- und im Jahre 1843 zum Capitän-Lieutenant, im Jahre 1844 zum Hauptmann und im Jahre 1849 zum Major vor. In dieser Eigenschaft wurde M. im Jahre 1850 zum Infanterie-Regimente Nr. 84, Prinz Emil von Hessen und bei Rhein, übersetzt, worauf er im Jahre 1856 zum Oberstlieutenant im Infanterie-Regimente Nr. 57, Großherzog von Mecklenburg, befördert wurde. Aus demselben kam er in gleicher Eigenschaft im Jahre 1857 zum Infanterie-Regimente Nr. 14, Großherzog Ludwig von Hessen, in welchem er noch im nämlichen Jahre Oberst und Regimentscommandant wurde. Während dieser 27jährigen Dienstzeit machte M. den Sommerfeldzug 1849 in Ungarn mit und hatte an mehreren Kämpfen und Gefechten desselben hervorragenden Antheil, so bei Pered, am 20. und 21. Juni, wo er bei dem Sturme auf Kiralyreva am Kopfe verwundet wurde, bei der Einnahme von Raab, am 21. Juni, in den beiden Treffen vor Komorn am 2. und 11. Juli (und nicht, wie es im Freiherrnstands-Diplome irrthümlich steht, am 2. und 11. Juni); in dem Treffen bei Szöregh am 5. August und in der Schlacht bei Temesvár am 9. August. Nach wieder hergestelltem Frieden leistete M. vortreffliche Dienste als Commandant des Lehr-Bataillon im Jahre 1852 und als Commissionsmitglied bei den Schußproben im Jahre 1854, und wurde in Anerkennung seiner ausgezeichneten Dienste im Jahre 1856 außer seinem Range zum Oberstlieutenant befördert. In nicht minder ruhmvoller Weise, wie schon im Jahre 1849, bewährte er sich im italienischen Feldzuge des Jahres 1859, in welchem er das 14. Linien-Infanterie-Regiment als Oberst commandirte. Seine Führung des Regiments in diesem Feldzuge sichert demselben und ihm eine ehrenvolle Stelle in der Kriegsgeschichte. Schon nach der Schlacht von Magenta, in welcher das Regiment dem Beispiele von Muth und Todesverachtung, das ihm sein Oberst gab, folgend, mit ausnehmender Tapferkeit kämpfte, zeichnete ihn der Monarch mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens aus. Gleiches leistete er auch in der Schlacht von Solferino am 24. Juni, in welcher er den Heldentod finden sollte. An der Spitze seines Regiments focht er [452] mit wahrem Löwenmuthe, immer war er dort, wo die größte Gefahr zu finden; bald bei der einen Division, um sie zur hartnäckigsten Ausdauer zu ermuthigen, bald bei der andern, um sie persönlich unter dem größten Kugelregen vorzuführen. Bei einer solchen Gelegenheit, fast schon zu Ende der Schlacht, durchbohrte eine Kugel das Herz des Helden und er sank todt vom Pferde. Um seine Leiche entspann sich ein blutiges Handgemenge, bis es seinen braven Soldaten gelang, dieselbe hinter die Fronte zu schaffen. Das Regiment betrauerte tief den herben Verlust seines heldenmüthigen Obersten, dessen Ueberreste zu Villafranca feierlich bestattet wurden. Dem gefallenen und bereits bestatteten Helden verlieh Se. Majestät mit Armeebefehl vom 15. August 1859 den Orden der eisernen Krone 2. Classe mit dem statutenmäßig damit verbundenen Anspruch auf den Freiherrnstand für dessen Witwe und verwaiste Kinder. Mumb’s Nachfolger im Commando des Regiments rühmt ihn als einen Officier in der edelsten Bedeutung des Wortes, als liebenswürdigen Kameraden, vorsorglichen Freund und Rathgeber seiner Untergebenen, der seiner mit Gerechtigkeit gepaarten Strenge wegen sehr beliebt und allgemein geachtet war. Seine Witwe Maria Theresia und ihre beiden Töchter Katharina Aloisia (geb. zu Prag 1. März 1850) und Natalia Adelheid (geb. zu Wien 25. November 1853) wurden mit Diplom ddo. 7. Februar 1863 in den erbländischen Freiherrnstand erhoben.

Freiherrnstands-Diplom für Mumb von Mühlheim’s Witwe Maria Theresia und ihre beiden Kinder Katharina Aloisia und Natalie Adelheid. – Oesterreichischer Militär-Kalender, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien, kl. 8°.) XI. Jahrg. (1869), S. 170. – Oesterreichische Militär-Zeitung, redigirt von J. Hirtenfeld (Wien, 4°.) Jahrg. 1859, Nr. 56; Jahrg. 1860, Nr. 89 u. 100. – Freiherrliches Wappen der Mumb von Mühlheim. Im blauen Schilde mit schrägrechtem goldenem Schildesfuß ein goldenes Mühlrad, im rechten Oberwinkel von einem goldene Stern begleitet. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, mit einem darauf in’s Visir gestellten goldgekrönten Turnierhelme, auf dessen Krone ein überbogener Arm in gold gerändertem Harnisch, mit über sich gezücktem Schwerte an goldenem Griffe, in der mit einem Panzerhandschuh bekleideten Faust, zu sehen ist. Die Helmdecken sind beiderseits blau, mit Gold unterlegt.