BLKÖ:Mosel, Prosper Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 19 (1868), ab Seite: 136. (Quelle)
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Mosel’s Bruder Prosper Joseph M. (geb. zu Wien 1777, gest. zu Hietzing bei Wien 13. April 1809), war, dem Zuge seiner Neigung folgend, nach vollendeten Studien in den Orden der regulirten Chorherren des Canonicatstiftes Klosterneuburg getreten, in welchem er im Jahre 1801 primizirte. Nebenbei betrieb er von früher Jugend mit großem Eifer die Musik und hatte sich zu einem trefflichen Violinspieler ausgebildet. Der Ruf dieser Kenntniß hatte auch seine Wahl zum Chordirector des Stiftes veranlaßt, und so wurde durch ihn der Grund eines vortrefflichen Zustandes der Musik an der Stiftskirche gelegt. Nachdem er durch einige Jahre in solcher Weise thätig gewesen, wurde er als Vicar an der Pfarre von Hietzing und Schönbrunn bei Wien angestellt. Dort concentrirte sich seine Thätigkeit in der Schule und im Predigtamte, in ersterer versah er den Religionsunterricht, in letzterem that er sich durch seine Beredsamkeit so hervor, daß, um ihn zu hören, selbst die Bewohner der benachbarten Residenz herbeiströmten. Aber seine Thätigkeit war nur von kurzer Dauer, ein unvermuthetes Leiden raffte ihn im Alter von erst 32 Jahren dahin. Prosper, der, wie bereits bemerkt, die Violine mit Meisterschaft spielte, hat für dieselbe auch mehrere effectreiche Bravourstücke componirt, im Drucke aber ist keines davon erschienen. [Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, Strauß, 4°.) Jahrgang 1809, S. 180 u. 126; Jahrg. 1812, S. 589. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, gr. 8°.) S. 624. – Wiener allgemeine Musik-Zeitung. Herausgegeben von August Schmidt (Wien, 4°.) II. Jahrg. (1842), Nr. 45. – Oesterreichs Pantheon. Gallerie alles Guten und Nützlichen im Vaterlande (Wien 1831, M. Chr. Adolph, 8°.) Bd. I, S. 118.]