Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Molitor, Ingenuin von
Band: 18 (1868), ab Seite: 468. (Quelle)
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7. Johann Molitor (geb. zu Domazlice im Jahre 1604, gest. zu Olmütz 14. Februar 1664). Trat jung zu Brünn in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er unter Ignaz de Colo, einem Spanier, die philosophischen und theologischen Studien beendete. Dann versah er aus beiden Wissenschaftsfächern einige Jahre zu Prag das Lehramt und als im Jahre 1654 in Prag der Unionsact der Karolinischen Universität mit dem Clemens-Collegium in’s Werk gesetzt wurde, wurde M. auf kaiserlichen Befehl zum Universitäts-Rector ernannt. Von Prag kam er an die Universität nach Olmütz, an welcher er mehrere Male die Rector- und Kanzlerwürde bekleidete. Er war sehr thätig für die Förderung der Studien unter den Ordensgeistlichen, deren mehrere, insbesondere aus dem Prämonstratenserorden, zu seiner Zeit das Bacalaureat und die Doctorwürde aus der Theologie erlangten. Molitor – hie und da auch Molitoris genannt – besaß ausgebreitete Kenntnisse in verschiedenen Wissenschaftsfächern, vornehmlich in Sprachen, von denen er die classischen, die hebräische und spanische genau kannte, war ein gewandter lateinischer Poet und ein ausgezeichneter Kanzelredner. [Tomek (Wenzel Wladiwoj), Geschichte der Prager Universität (Prag 1849, Gottl. Haase, 8°.) S. 276 u. f. – Slovník naučný. Redakt. Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 416, Artikel Molitor Nr. 1.] –