BLKÖ:Minutillo, Friedrich Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Minisini, Luigi
Band: 18 (1868), ab Seite: 344. (Quelle)
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Minutillo, Friedrich Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. um das Jahr 1765, gest. zu Wien 24. Juli 1843). Entstammt einer adeligen neapolitanischen Familie und ist der Sohn eines k. k. General-Majors. Gleich seinem Vater erwählte er die militärische Laufbahn, und erhielt die entsprechende Ausbildung in der Wiener-Neustädter Akademie, aus welcher er im Jahre 1785 als Unterlieutenant bei Zeschwitz-Kürassieren eingetheilt wurde. Er zog nun mit dem Regimente in den Türkenkrieg, und zeichnete sich in einer Affaire bei dem Beschanier Damme zu Semlin (18. Juni 1788) so aus, daß ihn Kaiser Joseph in Anerkennung seiner Tapferkeit außer seinem Range zum Oberlieutenant beförderte. Im Jahre 1790 rückte er bei Wallisch-, später Lothringen-Kürassieren Nr. 7 zum Rittmeister vor und gab in der Schlacht bei Issy (1796) neue Proben seiner ausgezeichneten Tapferkeit. Im Jahre 1800 wurde er im nämlichen Regimente zum Major, im Jahre 1801 zum Oberstlieutenant befördert. Im Jahre 1805 kam er aus demselben als Oberst zu Nassau-, später Somariva-Kürassieren Nr. 5. Er machte nun, nachdem das Regiment aus dem Türkenkriege zur deutschen Armee beordert worden, in den darauffolgenden Feldzügen gegen Frankreich die Belagerung von Kehl, die Einnahme von Mannheim, die Schlachten bei Schlingen, Stockach, Liptingen, Engen und Hohenlinden mit, und befehligte in letzterer als Major das Regiment. Ferner kämpfte er in den Schlachten bei Schwanenstadt und Austerlitz, und in Polen bei Raczyn unweit Warschau. Im Jahre 1809 wurde er zum General-Major befördert. Als solcher machte er den Feldzug des Jahres 1813 unter dem kön. bayerischen Feldmarschall Wrede und dem k. k. General der Cavallerie Baron Frimont mit, und commandirte bis zum Abschlusse des Friedens die Blockade von Neubreisach. Bei allen diesen Gelegenheiten bewährte sich M. durch seine Umsicht und glänzende Tapferkeit, und in mehreren Armeebefehlen steht sein Name unter den Helden des Tages. Im Jahre 1814 wurde er mit der Leitung der Monturs-Inspection betraut. Im Jahre 1820 wurde er in Anerkennung seiner Verdienste in den erbländischen Freiherrnstand erhoben. Zuletzt zum Feldmarschall-Lieutenant befördert, starb er als solcher zu Wien im Alter von nahezu 80 Jahren. M. war im Jahre 1832 zum Inhaber des 57. Infanterie-Regiments, vor ihm Joseph Graf Colloredo, ernannt worden, behielt es aber nur kurze Zeit, da dasselbe noch im nämlichen Jahre dem k. k. Feldzeugmeister Freiherrn von Mihalievich [S. 254 d. Bds.] verliehen, Minutillo aber dafür zum Inhaber des 11. Kürassier-Regiments ernannt worden.

Freiherrnstands-Diplom vom 15. Juli 1820. – Leitner von Leitnertreu (Theodor Ign.), Ausführliche Geschichte der Wiener-Neustädter Militär-Akademie (Hermannstadt [345] 1852, Th. Steinhausser, 8°.) Bd. I, S. 458. – Wappen. Ein von einem rothen gebogenen schmalen Balken blau und silbern quergetheilter Schild. Im oberen blauen Felde in der Mitte zwei übereinander gestellte goldene Sterne, links von dem aufgehenden goldenen Monde, rechts von einem dritten goldenen Sterne begleitet. Im unteren silbernen Felde drei grüne Hügel, und auf dem mittleren, die beiden anderen überragenden, ein vierblättriger grüner Stamm. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher sich ein in’s Visir gestellter gekrönter Turnierhelm erhebt. Auf der Krone des Helms steht ein einfacher schwarzer Adler mit offenem Schnabel, rothausgeschlagener Zunge, ausgebreiteten Flügeln und von sich gestreckten Fängen. Die Helmdecken sind rechts blau mit Gold, links roth mit Silber belegt.