BLKÖ:Matzner von Heilwerth, Johann Ritter

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 17 (1867), ab Seite: 128. (Quelle)
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Matzner von Heilwerth, Johann Ritter (Arzt, geb. zu Kransdorf in Oesterreichisch-Schlesien im Jahre 1807). [129] Trat, nachdem er im Josephinum in Wien die feldärztliche Ausbildung erhalten hatte, am 1. März 1826 als feldärztlicher Gehilfe im k. k. 53. Infanterie-Regimente Erzherzog Leopold ein. Aus demselben wurde er im October 1827 in gleicher Eigenschaft in das 3. Uhlanen-Regiment Erzherzog Karl und aus diesem im Februar 1829 in das 14. Infanterie-Regiment Großherzog von Hessen übersetzt und am 2. Juni 1832 zum Oberarzte im 3. Feldartillerie-Regimente Baron Augustin befördert. Am 1. August 1834 zum Regimentsarzte im 31. Infanterie-Regimente Baron Culoz ernannt, kam er aus demselben in gleicher Eigenschaft am 16. Jänner 1850 zum 4. Feldartillerie-Regimente Freiherr von Stwrtnik, worauf er am 26. Jänner 1852 Stabs- und Chefarzt im Garnisonsspitale zu Venedig wurde. Darauf zum Oberstabsarzt befördert, kam er als Vorstand der 5. Abtheilung zum Landes-Generalcommando nach Agram und ist gegenwärtig in gleicher Eigenschaft in Brünn thätig. Während dieser vierzigjährigen Dienstzeit hat M. in der zweiten Hälfte derselben seinen Beruf als Mensch und Arzt in den Wirren des Krieges und auf dem Schlachtfelde oft und zugleich in der herrlichsten Weise zu bethätigen Gelegenheit gehabt. Die erste Gelegenheit bot sich ihm bei der Cernirung Wiens im October 1848, wo er den Kranken und Verwundeten auf das Wirksamste seinen Beistand leistete, im Orte Mauer ein Feldspital errichtete und demselben als Chefarzt vorstand. Noch im November d. J. errichtete er zu Bockfließ im Marchfelde ein Feldspital, dessen Leitung er führte, worauf er bei Eröffnung des ungarischen Feldzuges mit der Armee des Fürsten Windisch-Grätz mit demselben Spitale nach Raab, Dotis und Pesth marschirte. Am letztgenannten Orte entwickelte M. bei der großen Anzahl von Schwerverwundeten, zu der sich noch eine täglich steigende von Typhus- und Cholerakranken gesellte, unter den mißlichsten, mit jedem Tage verhängnißvoller sich entwickelnden Verhältnissen des Bürgerkrieges eine rastlose aufopfernde Thätigkeit. In der zweiten Hälfte des Monats März d. J. erhielt M. seine Bestimmung in die Festung Temesvár, die er, da das ganze Land im Aufstande begriffen war, auf Umwegen über Steiermark längs der ganzen Militärgrenze über Semlin und Pancsowa in den ersten Tagen des April erreichte. Daselbst mit dem stabsfeldärztlichen Sanitätsdienste der sämmtlichen Besatzungstruppen betraut, hat M., wie es im Ritterstands-Diplom wörtlich heißt: „während der denkwürdigen und hartnäckigen Vertheidigung der Festung durch hundert und sieben Tage durch angestrengteste Thätigkeit, Selbstverläugnung in Erfüllung der schwierigen und gefahrvoll gewordenen Berufspflichten, mit Hintansetzung seines Lebens, nicht nur bei Behandlung der Verwundeten und Erkrankten in den Spitälern sich rühmlich hervorgethan, sondern ist bei Tag und Nacht unter dem stärksten Bombardement den Verwundeten auf den Wällen und den meisten der erkrankten und verwundeten Officiere in ihren entfernten Wohnungen beigestanden“. Für diese verdienstlichen und außerordentlichen Leistungen wurde M. mit Allerh. Cabinetsschreiben ddo. 27. August 1849 mit dem Orden der eisernen Krone 3. Classe ausgezeichnet, und im Jahre 1854 den Ordensstatuten gemäß in den erbländischen Ritterstand erhoben.

Ritterstands-Diplom vom 6. April 1854. – Porträt. Unterschrift: Facsimile des Namenszuges: [130] Dr. Matzner, k. k. Oberstabs-Feldarzt. B. Marcovich dis. (Venedig, Lith. Kirchmayr, Halb-Fol.). – Wappen. Ein durch ein goldenes Kreuz gevierteter Schild. 1 u. 4: in Blau ein halber goldener Doppeladler mit ausgeschlagener rother Zunge, dem Theilungskreuze längs angeschlossen; 2 u. 3: in Roth ein silberner Stern. Auf dem Schilde ruhen zwei zueinandergekehrte gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des rechten Helms wächst ein offener, rechts von Gold und Blau, links abgewechselt quergetheilter Adlerflug. Auf der Krone des linken erhebt sich ein silberner Stern zwischen zwei mit den Mundlöchern von einander gekehrten Büffelshörnern, von denen der rechte silbern und roth, der linke abgewechselt quergetheilt ist. Die Helmdecken des rechten Helms sind blau mit Gold, jene des linken roth mit Silber belegt.