BLKÖ:Mareschall, Wenzel Philipp Leopold Freiherr von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 16 (1867), ab Seite: 434. (Quelle) | |||
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[435] Monarchen, bei denen M. accreditirt war, haben ihm ihre Decorationen verliehen, Frankreich gab ihm im Jahre 1819 das Officierskreuz der Ehrenlegion und sogar England den Bath-Orden. Von Sr. Majestät dem Kaiser Franz war er aber mit dem Commandeurkreuze des Leopold- und dem Ritterkreuze des St. Stephan-Ordens geschmückt worden.
Mareschall, Wenzel Philipp Leopold Freiherr von (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Luxemburg im Jahre 1784, gest. zu Marburg in Steiermark 28. December 1851). Entstammt einer alten thüringischen Familie, welche das Erbmarschallamt in Thüringen bekleidet. Er erhielt in der Genie-Akademie zu Wien seine militärische Ausbildung. Im Jahre 1803, damals 19 Jahre alt, trat er als Fähnrich in das 2. Linien-Infanterie-Regiment ein, wurde bei Beginn des Feldzuges 1805 Unterlieutenant und am 16. Februar 1809 Oberlieutenant im Generalstabe. Im Feldzuge des letztgenannten Jahres zeichnete sich M. so aus, daß er noch im September zum Hauptmann des 2. Olmützer Landwehr-Bataillons, mit Belassung im Generalstabe, befördert wurde. Am 1. April 1810 erfolgte seine Eintheilung zum 59. Infanterie-Regimente, unter Einem aber wurde er der k. k. Gesandtschaft in St. Petersburg beigegeben. Einmal in der diplomatischen Laufbahn, brachten ihn seine ausgezeichneten Eigenschaften bald auf derselben vorwärts. Beim Ausbruche des großen Kampfes im Jahre 1813 wurde M., der damals Major im 3. Huszaren-Regimente war, dem preußischen Hauptquartiere zugetheilt. Bis April 1819 blieb er abwechselnd in Paris und bei dem Herzoge von Wellington commandirt. Nun kam er als Legationssecretär. dann als k. k. Agent nach Brasilien, wo er während seines vieljährigen Aufenthaltes die Muße seines diplomatischen Berufes zu „wissenschaftlichen Forschungen“ – leider geben seine Biographen nicht an, in welcher Richtung sich seine Forschungen bewegten und welcher Art die Ergebnisse waren – verwendete, die ihm einen ausgezeichneten Ruf erwarben. Am 9. Februar 1820 rückte M. zum Oberstlieutenant, im Juli 1825 zum Obersten vor, und wurde im Jahre 1826 außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister daselbst. Am 17. Februar 1832 zum General-Major und Gesandten in Parma ernannt, wurde er in letzterer Eigenschaft im Jahre 1838 nach den vereinigten Staaten Nordamerikas, mit gleichzeitiger Ernennung zum geheimen Rathe, versetzt. Im Jahre 1840 wurde er Feldmarschall-Lieutenant, im Jahre 1841 Gesandter am portugiesischen Hofe. Daselbst verblieb er bis zum Jahre 1847. Im letztgenannten Jahre abberufen, zog er sich vom öffentlichen Leben zurück und brachte die letzte Zeit in Zurückgezogenheit, sich den Wissenschaften widmend, zu. Alle- Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, B. Fr. Voigt, kl. 8°.) XXIX. Jahrg. (1851) S. 979. – Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4°. ) V. Jahrg. (1852), Nr. 11, S. 43. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) IV. Suppl. Bd., S. 552 [nach diesem wäre M. zu Laxenburg geboren; wird wohl nur ein Druckfehler für Luxemburg sein].