BLKÖ:Majthényi, Ladislaus (Kriegsheld)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 317. (Quelle)
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12. Ladislaus, ist ein Sohn des Bartholomäus aus dessen Ehe mit Margaretha Pethö. Auch Ladislaus ergriff das Waffenhandwerk, wie sein Vater und wie es in jenen Tagen der Parteizwiste und Türkenkämpfe in den ungarischen Adelsfamilien hergebrachte Sitte war. Er zog zuerst mit dem Heere, welches Johann Pethö von Gerse, der Bruder von Ladislaus Mutter und Franz Nyári dem Kaiser Karl V. in seinem Feldzuge gegen den schmalkaldischen Bund zuführten. Dort fochten die Ungarn in der Schlacht bei Mühlberg und trugen nicht wenig zu deren Entscheidung bei. Dann kämpfte Ladislaus unter Marcus Hórvath-Stansitz, einem berühmten Helden seiner Zeit. Unter ihm hielt Ladislaus die denkwürdige Belagerung von Szigeth (1556) aus, bei welcher Ali Pascha vor Ofen nicht weniger denn 2000 der Seinen verlor. Der Krieg mit den Türken ruhte zwar, da Solimann’s Nachfolger, Sultan Selim, mit Maximilian, der sein Augenmerk auf Siebenbürgen gerichtet, Frieden geschlossen hatte. Jedoch die beutelustigen Paschen und Ritter fochten auf eigene Faust gar manche Fehde unter sich aus, und da half kein Friedensschluß, kein Gegenbefehl. Kanischa war von jeher ein Zankapfel der Streitenden. Die Türken machten zu einer Zeit einen Ueberfall, da ihn Niemand vermuthet. Georg Thuri befehligte die Veste. Wie unvermuthet auch der Ueberfall geschah. Thuri schlug den Angriff tapfer ab und ihm zur Seite focht mit Bravour Ladislaus Majthényi. Nachdem die Türken geworfen worden, eilte Thuri den Fliehenden nach, gerieth aber in einen Hinterhalt und erlag der Uebermacht. Ladislaus [318] kehrte nun mit dem Häuflein, das sich gerettet, nach Kanischa zurück, daß verloren gewesen wäre, hätte er nicht rasch die Thore schließen lassen und diejenigen Türken, die ihm hart auf dem Fuße gefolgt und ihm nach eingedrungen waren, niedergehauen. Maximilian beförderte ihn in Anerkennung dieser Waffenthat zum Commandanten von Klein-Komorn und ernannte ihn bald darauf zum Obergespan von Altsohl, aus dessen festem Schlosse er den bedrängten Bergstädten zu Hilfe eilte und ihnen seinen Schutz angedeihen ließ. –