BLKÖ:Müller, Joseph (Sprachforscher)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 19 (1868), ab Seite: 389. (Quelle) | |||
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Carlo d’Arco an derselben und eröffnete die Sammlung mit der „Cronaca di Antonio Grumello Pavese dal MCCCCLXVII ad MDXXIX publicata per la prima volta da Giuseppe Müller“, welcher, eben wieder von Müller besorgt, die „Relazione delle cose successe in Pavia dal 1524–1528 scritta da Martino Verri und die „Cronaca di Sabionetta di Nicolo de’ Dondi dal 1580 al 1600“ folgten. Im genannten Jahre hieß es auch, Müller werde die Memoiren von Girolamo Morone (geb. 1470, gest. 1529), einem jener Staatsmänner Italiens zu Ende des 15. und Anbeginn des 16. Jahrhunderts, in denen sich die politische Geschichte der Halbinsel im klarsten Lichte abspiegelt, herausgeben. Diese Memoiren umfassen vier Bände, die Handschrift der ersten drei befindet sich in Müller’s Besitz. Eine Abschrift des vierten und letzten gelangte in die Hände des Polyhistors C. T. Dandolo, der ihn auch unter dem Titel! „Ricordi inediti di Gerolamo Morone gran Cancelliere dell ultimo Duca di Milano sul decennio 1520–1530“ (Milano, Boniardi Pogliani, gr. 8°.) veröffentlichte. Ferner besorgte Joseph Müller in Gemeinschaft mit dem Professor Eugenio Ferrari die Übersetzung der geschätzten Geschichte der griechischen Literatur von Karl Ottfried Müller, welche unter dem Titel: „Storia della letteratura greca“ in [390] Florenz bei Le Monnier 1858–1859 erschienen ist.
46. Müller, Joseph (Sprach- und Geschichtsforscher). Zeitgenoß. Geburtsort und Jahr dieses Gelehrten sind nicht bekannt, ebenso wenig sein Bildungsgang und seine näheren Lebensschicksale. Müller versah mehrere Jahre hindurch mehrere Lehrämter an verschiedenen Hochschulen des lombardisch-venetianischen Königreiches, so war er einige Jahre hin durch Professor der deutschen Sprache und Literatur an der Universität in Pavia; mit Allerh. Entschließung vom 29. August 1859 wurde er zum ordentlichen Professor desselben Lehrfaches an der Universität zu Padua ernannt. Er gehört zu jenen in Oesterreichisch-Italien bedienstet gewesenen Deutschen, welche den Italienern Achtung für deutsche Wissenschaft eingeflößt und sich durch ihre Arbeiten im Gebiete italienischer Geschichtsforschung auch bei italienischen Forschern in Ansehen zu setzen verstanden haben. Als im Jahre 1855 bei Colombo in Mailand die Herausgabe der „Raccoltà di cronisti e storici lombardi“ beschlossen worden, betheiligte sich Müller an der Seite eines Odorici und- Wurzbach von Tannenberg (Constant Dr.), Bibliographisch-statistische Uebersicht der Literatur des österreichischen Kaiserstaates (Wien, Staatsdruckerei, gr. 8°.) III. Bericht (1855), 2 Band, S. 695, Marg, 22.731 u. f.; S. 698, Marg. 22.831; S. 699, Marg. 22.877.