BLKÖ:Lutz, Peter Ritter von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 173. (Quelle)
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Lutz, Peter Ritter von (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Wien im Jahre 1754, gest. zu Szent-Györgyvár in Ungarn 7. October 1809). Sein Vater war kaiserlicher Officier und der Sohn wählte den Stand seines Vaters. 17 Jahre alt, trat er als Cadet in das 7. Kürassier-Regiment, damals Graf Trautmannsdorff, wurde im November 1775 Fähnrich bei Preiß-Infanterie [174] Nr. 24 und focht in den[WS 1] Türkenkriegen bereits als Hauptmann. Im September 1793 wurde L. zum Major im Generalstabe befördert und dem Feldzeugmeister Clerfayt [Bd. II, S. 384] beigegeben. In dieser Stellung bot sich ihm mehrfache Gelegenheit zur Auszeichnung. Wie er bei der Einnahme der Lauterburger Linien sich durch seine Tapferkeit hervorthat, so zeichnete er sich bei der Vertheidigung des Schweighauser Waldes durch die Umsicht und Präcision aus, mit der er die ihm gegebenen Aufträge in Vollzug setzte. Vom 26. August bis 27. October 1796 fungirte Lutz als Chef des General-Quartiermeisterstabes bei dem Corps des Feldzeugmeisters Maximilian Grafen Baillet von Latour [Bd. I, S. 124]. Das Corps war bei Friedberg am 24. August von der feindlichen Uebermacht umrungen. Lutz, der zwei Tage darauf seine Stelle bei diesem Corps antrat, traf unter dem heftigsten Feuer mit der größten Kaltblütigkeit so zweckmäßige Anordnungen, daß der Rückzug des Corps gegen Aicha ausgeführt und dasselbe ganz gerettet werden konnte. Eben solche Unerschrockenheit und Umsicht in den getroffenen Anordnungen entwickelte er bei Geisenfeld (1. September), den darauf folgenden Tag bei Grodt, leider freilich immer bei Rückzügen unserer Armee, an deren Ausführung aber, in guter Ordnung vor einem übermächtigen und siegestrunkenen Feinde, für den moralischen Muth und die physische Ausdauer unserer Truppen sehr gelegen war. Am 19., 20. und 24. October gelang es ihm, ungeachtet eines anhaltenden Gewehrfeuers, die Bewegungen des Feindes so genau zu beobachten, daß der Feldzeugmeister Graf Baillet darnach seine Anordnungen treffen konnte, welche den glücklichen Ausgang der in der Kriegsgeschichte unter dem Namen der Schlachten bei Emmendingen und Schliengen bekannten blutigen Tage zur Folge hatten. Noch im Jänner des darauf folgenden Jahres wurde L. in Anerkennung seiner Verdienste zum Oberstlieutenant und für sein ausgezeichnetes Verhalten in der Schlacht bei Stockach im Jahre 1791 zum Obersten befördert. Als aber nach dem Lüneviller Frieden (9. Februar 1801) die Ansprüche vieler braver Officiere aus der letzten Zeit geprüft worden, wurde auch L. durch Capitelbeschluß des Ritterkreuzes des Maria Theresien-Ordens würdig befunden und ihm dasselbe in der 66. Promotion (vom 18. August 1801), welche, und zwar zum ersten Male, öffentlich stattfand, verliehen. Im September 1805 verließ er die activen Dienste als General-Major, und noch vier Jahre die Ruhe genießend, starb er in Ungarn im Alter von 55 Jahren.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 605 u. 1743. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ben.