Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Lukáts, Johann
Band: 16 (1867), ab Seite: 156. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Lukáš in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Lukáš, Johann|16|156|}}

Lukáš, Johann (čechischer Naturdichter, geb. zu Kopidlno im Gitschiner Kreise Böhmens im Jahre 1832, gest. ebenda 30. Jänner 1854). Von seinem Vater, einem Uhrmacher, erlernte[WS 1] er dessen Kunst, dann begab er sich in’s Riesengebirge und später nach Oesterreich, um sich in derselben besser auszubilden, im December 1853 kehrte er, aber bereits schwer krank, nach Hause zurück und starb in der Blüthe seiner Jahre wenige Wochen später in seiner Vaterstadt. L. war ein Poet von bedeutender Begabung. Bei großer Empfänglichkeit für alles Naturschöne, war er auch äußerlich glücklich in der Wahl des Ausdruckes, und obgleich ohne Schulbildung, schrieb er Lieder, die dem Besten, was die geschulte Dichtung hervorgebracht, an die Seite gestellt zu werden verdienen. Seine äußere Mißgestaltung, er war lahm und bucklig, hatte frühzeitig sein Gemüth verdüstert und daher rührt zum großen Theile auch jener Zug von Wehmuth und Melancholie, der aus allen seinen Liedern weht. Die unten bezeichneten Quellen bringen in deutscher Uebersetzung manche Probe seiner Dichtungen, aus denen erhellet, daß er unter günstigeren Verhältnissen gewiß einen nicht unbedeutenden Ehrenplatz in der Reihe der neueren čechischen Lyriker errungen haben würde.

Waldau (Alfred), Böhmische Naturdichter. Literarhistorische Studie (Prag 1860, Kath. Gerzabek, 12°.) S. 93–98. – Der Bote von der Eger und Biela (Localblatt, 4°.) 1860, Nr. 1: „Ein Dichter aus dem Volke“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Vater, einem Uhrmacher, erlernte seinem.