Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 154. (Quelle)
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Luini, Franz (gelehrter Jesuit, geb. zu Mailand 21. März 1740, gest. ebenda 7. November 1792). Trat in jungen Jahren in den Orden der Gesellschaft Jesu und kam in das von derselben gestiftete berühmte Collegium Brera, in welchem er Mathematik und Astronomie lehrte. Die von ihm herausgegebenen Schriften lenkten bald die Aufmerksamkeit auf ihn und er erhielt ein Lehramt an den öffentlichen Schulen zu Mailand, von wo er im Jahre 1773 auf die Universität nach Pavia kam. Seine Vorträge erregten bald Aufsehen, und da er verschiedene philosophische Ansichten aufgestellt und mit Entschiedenheit vertheidigte, mit denen man an maßgebender Stelle nicht übereinstimmte, gerieth er in Zerwürfnisse, welche damit endeten, daß er seine Stelle aufgab und sich zuerst nach Como, später aber nach Mantua begab, wo er eine gelehrte Schule gründete, welche bald einen ausgezeichneten Ruf erlangte und deren Leitung er später einem seiner Schüler, dem Abbé Angelo de Cesaris [Bd. II, S. 326] übertrug. Die von ihm veröffentlichten Schriften sind: „Sulle Progressioni e sulle Serie“ (Milano 1768, 4°.); – „Sulla interpolazione delle Serie e suo uso all’ astronomia“ (ibid. 1767, 8°.); – „Esercitazione matematica sull’altezza del polo di Milano“ (ibid. 1768, 4°.); – „Oggetto e principj del metodo flussionario“ (ibid. 1770, 12°.); – „Corso degli elementi di Algebra, di Geometria e delle Sezioni coniche“, 3 vol. (ibid. 1772). Auch soll er ein philosophisches Werk und die Beschreibung einer Reise nach Frankreich und England, deren Titel mir nicht aufzufinden gelang, herausgegeben haben. Mit dem berühmten Jesuiten und Mathematiker Roger Boscowich [Bd. II, S. 82] war L. befreundet.

Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1869, J. Ambr. Barth, Lex. 8°.) Sp. 1517 [nach diesem geb. 21. März 1740]. – Nouvelle Biographie générale ... publiée par MM. Firmin Didot frères, sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1850 et s., 8°.) Tome XXXII, p. 217 [nach dieser geb. 25. März 1740.]