BLKÖ:Ledochowski-Halka, die Grafenfamilie, Genealogie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 14 (1865), ab Seite: 302. (Quelle) | |||
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Anton Ledochowski erhielt mit Diplomen vom 8. und 15. Mai 1800 die erbländisch gräfliche Würde. Für dieses Werk hat dieses Geschlecht nur ein theilweises Interesse, da die Thätigkeit der meisten Mitglieder desselben vornehmlich auf Congreßpolen, Litthauen und Volhynien und nur ausnahmsweise auf österreichisch-galizisches Gebiet sich bezieht. [Quellen. a) Geschriebene. Grafenstands-Diplom für die k. k. österreichischen Erblande vom 8. Mai 1800. – Grafenstands-Diplom für das Königreich Galizien und Lodomerien vom 15. Mai 1800. – b) Gedruckte. Kneschke (Ernst Heinr. Prof. Dr.), Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1853, T. O. Weigel, gr. 8°.) Bd. III, S. 221. – Derselbe, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon (Leipzig, Fr. Voigt, gr. 8°.) Bd. V, S. 432. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser (Gotha, Just. Perthes, 32°.) Jahrg. 1854, S. 442; Jahrg. 1862, S. 492; Jahrg. 1864, S. 491. – Historisch-Heraldisches Handbuch zum genealogischen Taschenbuche der gräflichen Häuser (Gotha 18553, Justus Perthes, 32°.) S. 504. – [303] Paprocki (Bartosz), Herby rycerstwa polskiego, d. i. Wappen des polnischen Adels (Krakau 1858, 4°.), Ausgabe in der von Kas. Jos. Turowski besorgten Biblioteka polska, p. 698, unter der Rubrik: „O klejnocie saława“, mit der Abbildung des Wappens. – Die Ledochowski erscheinen im Gothaischen Taschenbuch der gräflichen Häuser und in dem dazu gehörigen, 1855 herausgegebenen „Handbuch“ als Ledóchowski, was etwa wie Leduchowski auszusprechen wäre; diese Schreibart ist irrig und in älteren und neueren polnischen Quellen sind sie einfach Ledochowski (o und nicht ó) geschrieben.]
I. Zur Genealogie der Grafenfamilie Ledochowski-Halka. Die Ledochowski – die eigentlich ihrem Geschlechte nach Halka heißen – sind ein altes russisches Geschlecht, das, alten Chronisten zu Folge, schon im 11. u. 12. Jahrhunderte vorkommt. Paprocki – und nicht wie er im „Historischen Handbuch zum genealogischen Taschenbuch der gräflichen Häuser“ (S. 504) genannt wird: Papraki – berichtet in seinen Werken: „Gniazdo cnoty“, d. i. Nest der Tugend, und „Herby rýcerstwa polskiego“, d. i. Wappen des polnischen Adels, Umständlicheres über dieses Geschlecht. Ein Nestor Halka erscheint als Stammvater der Ledochowski. Nestor, der im 14. Jahrhunderte lebte, hat dem Könige Kasimir III. von Polen ausgezeichnete Dienste im Kriege gegen die Litthauer geleistet und wurde dafür von dem Könige mit der Herrschaft Ledochow beschenkt, von der nun er und seine Nachkommen den Namen derer von Ledochow (polnisch Ledochowski) annahmen. Als Grafen (comes) erscheinen die Ledochowski schon unter den Königen Sigismund I. und Sigismund August. Jedoch dieser comes-Titel hat in Oesterreich ebenso wenig wie der italienische conte den Werth der gräflichen Würde, wenn diese letztere österreichischer Seits nicht ausdrücklich anerkannt wird, wie dieß bei den Ledochowski der Fall ist.