BLKÖ:Ledochowski-Halka, Ignaz Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 303. (Quelle)
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4. Ignaz Graf L. (geb. 13. Jänner 1789), ein Sohn des Grafen Anton [Nr. 1] aus dessen Ehe mit der früh verstorbenen Julie Ostrowska. Graf Ignaz erhielt in der Wiener-Neustädter Militär-Akademie seine militärische Ausbildung und trat 1810, als Napoleon Polen herstellte, in polnische Dienste. Im Jahre 1812 war er Lieutenant bei der reitenden Artillerie, erwarb sich im unglücklichen russischen Feldzuge den Orden der Ehrenlegion und Capitänsrang. In der Schlacht bei Labiau am kurischen Haff verlor er ein Bein. Als Kaiser Alexander im Jahre 1814 die polnische Nationalarmee in’s Leben rief, wurde Graf L. Oberstlieutenant, da er aber mit einem Bein in der activen Armee nicht dienen konnte, wurde er Director des Arsenals in Warschau, das unter ihm zu einer Musteranstalt wurde. Im Jahre 1823 zum Oberst in der Artillerie befördert, fand ihn die 1830 ausgebrochene Revolution auf diesem Posten. An der großartigen Erhebung seines Vaterlandes nahm L. in begeisterter Weise Theil. Er wurde Brigade-General und vertheidigte als Commandant die Festung Modlin bis zum letzten Augenblicke. Graf Ignaz war mit Louise von Nalęcz-Górski (gest. 1833) vermält, aus welcher Ehe zwei Söhne, Graf Joseph (geb. März 1822) und Graf Anton (geb. 3. August 1823), stammen. Letzterer ist zur Zeit Rittmeister in der kais. österr. Armee und mit Maria Augusta Gräfin Seilern (geb. 24. April 1831) vermält, aber seit 17. April 1861 Witwer. [Straszewicz (Joseph), Die Polen und Polinnen der Revolution vom 20. November 1830 (Stuttgart 1832 u. f., Schweizerbart, 8°.) S. 374. – Straszewicz (Joseph), Les Polonais et les Polonaises de la révolution du 29 novembre 1830 (Paris 1832, A. Pinard, gr. 8°.). – Porträt. Unterschrift: Facsimile des Namenszuges, unter demselben mit großen lateinischen Lettern: Le Gal Ignace Ledochowsky. Lith. de Villain, gr. 8°., auch Blätter in 4°.] –