Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lanzani, Anton
Band: 14 (1865), ab Seite: 152. (Quelle)
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Ein älterer Künstler desselben Namens ist der Maler Andreas Lanzani (geb. zu Mailand, gest. ebenda 1712), ein Schüler Scaramuzzia’s und Maratti’s, der wohl zumeist durch seine technische Fertigkeit sich ausgezeichnet, obgleich es ihm, nach einzelnen Arbeiten zu schließen, auch nicht an Ideen fehlt. In seinen späteren Arbeiten nahm er sich den Styl Lanfrancy’s zum Muster, jedoch werden jene Bilder, in welchem er Maratti nachahmt, vorgezogen. Als seine Hauptwerke werden bezeichnet: „Der heilige Karl in seiner Glorie“, im Mailänder Dom und „Die Thaten des Cardinals Federigo“, in der Ambrosiana zu Mailand. L. wurde auch an den kaiserlichen Hof nach Wien berufen. Dort erwarb er sich, schreibt Nagler, die „Ritterspornen“, und nach dem Müller-Klunzinger’schen „Die Künstler aller Zeiten und Völker“ erhielt er daselbst das Ritterkreuz. Das letztere ist ein Unsinn, denn damals (1712) gab es in Oesterreich noch keine Ordenskreuze, welche in solchen Fällen verliehen werden. Das Thatsächliche ist folgendes: Lanzani entstammt einer älteren mailändischen Adelsfamilie, deren Vorfahren immer eine große Anhänglichkeit an das österreichische Kaiserhaus bewiesen haben. Er selbst hat sich mehrere Jahre am Hofe des Königs Karl II. von Spanien aufgehalten, nach dessen 1700 erfolgten Tode aber an den kaiserlichen Hof nach Wien begeben, wo er, seine Habseligkeiten in Pavia zurücklassend, ferner zu leben und zu sterben beschloß. Er bat um Anerkennung und Besserung seines Wappens, wurde mit Diplom ddo. Wien 2. Jänner 1705, für sich und seine Familie in den Reichsritterstand erhoben und ihm nachstehendes Wappen verliehen. Ein goldener Schild, von zwei blauen mit silbernen Sternen belegten Binden durchzogen, zwischen denselben ein aufrechtstehender Löwe von natürlicher Farbe, mit goldener Krone auf dem Haupte, ausgeschlagener Zunge, rückwärts aufgerichtetem Schweife, mit den Vorderpranken eine auf den rechten Hinterfuß gestützte silberne Standarte haltend. Auf dem Schilde liegt die goldene Krone, auf welcher sich der Helm erhebt, aus dem der oben beschriebene Löwe hervorwächst. [Ritterstands-Diplom vom 2. Jänner 1705.]