Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lang, Rudolph
Band: 14 (1865), ab Seite: 96. (Quelle)
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18. Philipp Lang (geb. in Tirol um das Jahr 1545, gest. zu Anfang 1610). Der Name des berüchtigten, wie Hurter vermuthet, aus jüdischem Geschlechte stammenden Kammerdieners des Kaisers Rudolph II., der durch zahllose Erpressungen sich selbst bereichert und seinen Gebieter so zu täuschen verstanden hat, daß dieser ihn für seine Verdienste (!) im Jahre 1579 geadelt und im Jahre 1601 ihm das Prädicat von Langenfels verliehen hat. Die Erpressungen L.’s belaufen sich in die Hunderttausende, auch ist er in nichtswürdiger Weise in den Criminalproceß verflochten, als dessen Opfer der General Roßwurm durch die Intriguen seiner Feinde, zu denen vor Allen Lang zählte, sein Leben verlor. Dabei beobachtete er gegen seinen Kaiser und Herrn nichts weniger als treue Anhänglichkeit, im Gegentheile, er war ein gemeiner, ruchloser Verräther, den leider nur viel zu spät das längst verdiente Verhängniß ereilte, da er erst im Jahre 1608 verhaftet, in Ketten gelegt und verurtheilt wurde. Eine quellenmäßige Darstellung des merkwürdigen Criminalprocesses gibt v. Hurter in der in den Quellen genannten Schrift. [Hurter (Friedr.), Philipp Lang, Kammerdiener Kaiser Rudolph’s II. Eine Criminalgeschichte aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts. Aus archivalischen Acten gezogen (Wien 1851, 8°.).] –