BLKÖ:Laiml, Ritter von Dedina, Wolfgang

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 5. (Quelle)
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Laiml, Ritter von Dedina, Wolfgang (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Budweis in Böhmen im Jahre 1767, Todesjahr unbekannt). Trat im April 1785 als ex propriis-Gemeiner in die kaiserliche Armee, in das Regiment Nr. 10 (heut Mazzuchelli) und kam aus diesem am 9. September 1789 als Fähnrich in das Infanterie-Regiment Nr. 56 (heut Gorizutti). Im Regimente rückte er stufenweise innerhalb 28 Jahren bis zum General-Major vor, zu welcher Charge er am 21. Jänner 1817 ernannt wurde. Nun kam er als Brigadier nach Ofen, wo er 13 Jahre blieb, worauf er zum Feldmarschall-Lieutenant[WS 1] vorrückte. L. machte in dieser Periode 13 Feldzüge gegen die Türken und gegen die Franzosen mit, hatte in den Schlachten und Gefechten bei Mehadia, Ilowa, Belgrad, bei Neerwinden, Louvain, Gurgies, Valenciennes, Maubeuge[WS 2], Hausen, Regensburg, Wagram und Dresden gefochten und zehn Wunden empfangen und in der Affaire von Louvain sich so ausgezeichnet, daß ihm sieben Generale zur Bewerbung um den Maria Theresien-Orden ein Tapferkeitszeugniß ausstellten. Durch zehn Jahre, und darunter in fünf Feldzügen, diente er als Adjutant des Feldmarschalls Wenzel Graf Colloredo, in welcher Eigenschaft er oft zu wichtigen, seine Adjutanten-Sphäre überschreitenden Diensten verwendet wurde. Für seine Verdienste wurde L. mit Allerh. Entschließung vom 21. Juni 1831 in den erbländischen Ritterstand mit dem Prädicate von Dedina (dieses letztere ist der Name eines Berges in Serbien, wo L., damals Adjutant des Feldzeugmeisters Grafen Colloredo, mit den Freiwilligen vordrang) erhoben. – Seine beiden Söhne Alexander und Friedrich traten gleich ihm in die kaiserliche Armee, und war Alexander 1848 Oberst und Commandant des Infanterie-Regiments Nr. 25, 1850 General-Major und Brigadier im 12. Armeecorps zu Klausenburg und später trat er mit Feldmarschall-Lieutenants-Charakter in den Ruhestand. – Der jüngere, Friedrich, wurde im [6] J. 1846 Major im Infanterie-Regimente Nr. 29, 1849 Oberstlieutenant, trat dann gleichfalls in den Ruhestand über und lebt als Oberst zugleich mit seinem Bruder, dem Feldmarschall-Lieutenant Alexander, in Preßburg. – Des letzteren, des Obersten Friedrich Sohn, auch Friedrich, war Oberlieutenant im 9. Jäger-Bataillon und zugleich Bataillons-Adjutant. Sein Name steht unter den Helden von Oeversee. Das neunte Feldjäger-Bataillon befand sich unter den nach Schleswig-Holstein beorderten Truppen. Am 6. Februar nach Mittag um 3 Uhr, fand das Gefecht bei Oeversee Statt, welches sich zwischen der Avantgarde-Brigade General-Major von Nostitz und den von Flensburg zur Deckung der retirirenden dänischen Armee entsendeten dänischen Hilfstruppen entspann. Das neunte Feldjäger-Bataillon, mit Liechtenstein-Huszaren an der Spitze, rückte vor. Oberlieutenant Bataillons-Adjutant Laiml zu Pferde ritt auf der Hauptstraße im stärksten Kugelregen vor bis an die Spitze der auf der Straße vordringenden Jäger-Sturmcolonne und ritt ihr voran. Zuerst wurde sein Pferd verwundet und L. stürzte mit demselben zu Boden, sprang aber sofort auf und stürmte zu Fuß, mit dem Säbel in der Faust, voran; – nun erhielt er einen Schuß in den Fuß; nichtsdestoweniger stürmt er vorwärts bis an den Rand der bewaldeten Höhe. Hier im Handgemenge mit den Dänen streckte ihn ein Kolbenschlag zu Boden, wieder rafft er sich auf, vom Blute triefend, und mit dem Rufe: „Es lebe der Kaiser! vorwärts!“ stürmt er unaufhaltsam vor, bis eine Kugel in die Brust des Helden Leben und Laufbahn hemmt. In mehreren Schlachtberichten, z. B. in jenem des „Botschafters“, 1861, Nr. 55, wird Laiml als Oberstlieutenant aufgeführt. Es ist dieß ein Irrthum oder ein Druckfehler, denn L. war erst Oberlieutenant und da er Bataillons-Adjutant war, war er zu Pferde.

Ritterstands-Diplom vom 23. November 1833. [Der Ritterstand wurde zwar dem Feldmarschall-Lieutenant Wolfgang L. bereits mit Allerh. Entschließung vom 21. Juni 1831 verliehen, die Ausfertigung des Diploms fand aber erst am 23. November 1833 Statt.] – Oesterreichischer Militär-Kalender, herausg. von Hirtenfeld (Wien, kl. 8°.) III. Jahrg. (1852), S. 200. – Rheinische Blätter (Unterhaltungsbeiblatt des Mainzer Journals) 1864, Nr. 41, S. 163 [wird der Heldentod Friedrich Laiml’s des Jüngeren erzählt]. – Wappen. Von Blau und Silber der Länge nach getheilter Schild mit einer Einfassung von gleichen, jedoch gewechselten Farben. Diese Einfassung ist an dem Schilde in den oberen und unteren Winkeln, im Schildeshaupt und in der unteren Spitze je mit einer, auf beiden Seiten je mit zwei Nieten, auch mit gewechselten Tincturen, befestigt. In der Mitte des Schildes und gerade über der Theilung liegt ein mit der Spitze emporgerichteter, abermals von Silber und blauer Farbe der Länge nach getheilter deutscher Stoßdegen, den Bügel gegen die rechte Seite kehrend. Hinter demselben eine schwarze, von einem gelben Querstreifen durchzogene Fahne, dann eine gelbe mit einer goldenen Franze verbrämte und von einem schwarzen Querstreif durchzogene Standarte; Fahne und Standarte auf der Kehrseite, die durch die Falten theilweise sichtbar wird, mit gewechselten Farben, und beide an von schwarzer und gelber Farbe bandweise gestreiften Schäften, in Form eines Andreaskreuzes, und zwar erstere schrägrechts, letztere schräglinks gestellt. Die lanzenförmige Spitze der Fahne ist silbern und hängt daran ein goldenes Fahnenband; jene der Standarte ist golden und hängt daran ein schwarz mit goldenen Tressen verbrämtes Fahnenband. Auf dem Schilde ruhen zwei zueinandergekehrte gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des rechten Helms ragen zwei mit den Sachsen, gegeneinander gekehrte Adlerflügel empor. Der rechte schwarze ist mit einem goldenen, der linke goldene Flügel mit einem schwarzen Querbalken belegt. Zwischen den Flügeln [7] erhebt sich der im Schilde bezeichnete, mit dem Bügel[WS 3] rechtsgekehrte und der Spitze nach oben gestellte Stoßdegen. Auf der Krone des linken Helms ruht ein mit dem Angesichte und den Spitzen aufwärtsgekehrter, von Silber und Blau senkrecht getheilter Mond. Die Helmdecken sind rechts schwarz mit Gold, links blau mit Silber belegt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Feldmarschall.
  2. Vorlage: Maubege.
  3. Vorlage: Biegel.