BLKÖ:Löwenstein, Johann Kasimir Graf
| Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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| Band: 15 (1866), ab Seite: 444. (Quelle) | |||
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6. Johann Kasimir Graf L. (geb. 29. August 1588, gest. am 10., nach Anderen am 20. Juni 1622), ein Sohn Wolfgang’s Grafen L. aus dessen Ehe mit Anastasia Katharina Gräfin zu Waldeck. Johann Kasimir kämpfte im Jahre 1610 als Capitän im Jülichschen Kriege und stand später als Oberstlieutenant im Dienste der Republik Venedig. Als die Wirren in Böhmen begannen, trat er im Jahre 1618 in die Dienste der aufrührerischen böhmischen Stände und befehligte ein Regiment Fußvolk und fünfhundert Reiter. Ein treuer Anhänger des Winterkönigs und Churfürsten Friedrich von der Pfalz, begleitete er denselben schon im Jahre 1613 zu dessen Beilager mit Elisabeth, Tochter Jacob’s I., Königs von England. Nach der Schlacht am weißen Berge, die er mitgefochten, floh er mit dem Pfalzgrafen zuerst nach Schlesien, trat aber schon im folgenden Jahre. 1621, in die Dienste Christian’s, Herzogs zu Braunschweig. Im Jahre 1622 focht er in der Schlacht bei Höchst am Main, wollte auf der Flucht durch den Mainfluß schwimmen, fand aber, wohl von der Wucht des schweren Harnisches niedergedrückt, den Tod in den Wellen. Seinen mehrere Tage später von Mainzer Schiffern aus dem Flusse gezogenen Leichnam begrub man mit militärischen Ehren. Siegelring und Schwert, welche man an der Leiche gefunden, wurden seinem Vetter Johann Theodorich [s. d. Folg.], der in der Höchster Schlacht auf Seite der Kaiserlichen gefochten, übergeben. Aus seiner Ehe mit einer Engländerin, einer Dudley vom Hause, hinterließ er keine Kinder. –