BLKÖ:Krusiński, Thaddäus

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Krupiński, Andreas
Band: 13 (1865), ab Seite: 281. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Judasz Tadeusz Krusinski in Wikidata
GND-Eintrag: 100614833, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Krusiński, Thaddäus|13|281|}}

Krusiński, Thaddäus (gelehrter Jesuit, geb. in Galizien im Jahre 1675, gest. zu Kamenz 1751). K. trat jung in den Orden der Gesellschaft Jesu. Nachdem er in demselben verschiedene Aemter bekleidet, ging er als Missionär nach Persien und wurde im Jahre 1720 Dolmetsch und Secretär des Friedrich Barnabita, Bischofs von Ispahan in Persien. Die Revolution, welche im Jahre 1722 in Persien ausgebrochen war und welche er miterlebt, beschrieb er ausführlich und sandte diese Darstellung nach Europa, wo sie alsbald in die wichtigeren europäischen Sprachen übersetzt wurde. Achtzehn Jahre hatte er in Constantinopel und Persien zugebracht, alsdann kehrte er nach Europa zurück, wo er fünf Jahre zu Rom im Collegium der Propaganda Unterricht aus den orientalischen Sprachen ertheilte. In den [282] Jahren 1729–1739 letzterer in Polen und hielt sich in verschiedenen polnischen und russischen Städten auf. Im Jahre 1740 reiste er wieder nach Persien, von wo er bei seiner Rückkehr für die Zaluski’sche Bibliothek zahlreiche türkische und persische Handschriften mitbrachte. Krusiński hat folgende Werke durch den Druck veröffentlicht: „Relatio de mutationibus memorabilibus regni Persarum“ (Romae 1727); – „Tragica vertentis belli persici historia ab anno 1711 ad 1728 continuata“ (Leopoli 1728); – „Prodromus ad tragicam vertentis belli persici historiam“ (ebd. 1733), dabei befindet sich: „De legationibus polon-persicis dissertatio“; der „Prodromus“ selbst ist nur ein von K. mit Anmerkungen versehener, aus dem Türkischen übersetzter Gesandtschaftsbericht, den der türkische Gesandte Durri Effendi nach seiner Rückkehr, 1720, an seinen Sultan erstattet hat. Nach seinem Tode sind erschienen: „Analecta ad tragicam belli persici historiam“ (ebd. 1755) und „Pragmatographia de legitimo usu Ambrozyi tureckiej t. j. Opišanie sposobu nalezytego uźywania kawy tureckiej“ (Warschau 1796), d. i. nämlich eine Anweisung über den Gebrauch des türkischen Kaffees. Auch übersetzte er über Aufforderung des Pascha Ibraham seine Geschichte der persischen Revolution in’s Türkische.

Bentkowski (Felix), Historya literatury polskiey, d. i. Geschichte der polnischen Literatur (Warschau und Wilna 1814, Zawadzki, 8°.) Bd. I, S. 387; Bd. II, S. 773 u. 788.