Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Krejčí, Johann
Band: 13 (1865), ab Seite: 187. (Quelle)
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Kreith, Karl (Tonsetzer, Geburtsort und Jahr unbekannt, gest. zu Wien im Jahre 1809). K. war ein ausgezeichneter Flötenvirtuos und lebte als solcher in Wien, wo auch viele Compositionen für das Instrument, das er meisterhaft spielte, erschienen sind. Außer zwei theoretischen Werken: „Anweisung, wie alle Töne auf der Flöte traversière richtig nehmen sind u. s. w.“ (Wien 1799) – und „Schule für die Flöte, jedem Spieler dieses Instruments sehr nützlich“ (ebd.), schrieb er Concerte, Duo’s, Quatuors, Variationen, Polonaisen, Märsche u. dgl. m., für die Flöte allein oder auch für dieselbe in Verbindung mit anderen Blasinstrumenten. Seine Werke erreichen die ansehnliche Opus-Zahl 120 und „Six Polonaises p. 2 flûtes“ (Leipzig, bei Kühnel) tragen dieselbe. Ueber den Werth seiner Compositionen sind die Urtheile nicht zu vereinbaren. So nennt Gerber, der bekannte Lexikograph und Musikkenner, Kreith’s „Marcia [188] per i morti“, Op. 52, „das elendeste Machwerk ohne harmonische und rhythmische Kenntnisse, ja selbst ohne Geschmack“, und vermuthet, da Recensenten über verschiedene seiner Compositionen kein ungünstiges Urtheil gefällt haben, daß der Notenstecher Kreith’s Namen auf diesem Titel gemißbraucht habe. Auch schreibt Gerber über ihn, daß er im Jahre 1807 nicht mehr gelebt habe, während das Schladebach-Bernsdorf’sche Lexikon mit Bestimmtheit angibt, K. sei im Laufe des Jahres 1809 in Wien gestorben.

Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Jul. Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Dresden 1856, Rob. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 656. – Gerber (Ernst Ludwig), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, Kühnel, gr. 8°.) Bd. III, Sp. 111. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lex. 8°.) S. 509 [nennt K. einen „fleißigen und auch beliebten Componisten und musikalischen Schriftsteller“].