BLKÖ:Kosztolányi de Nemes-Kosztolány, Ladislaus Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kostetzky, Dominik
Band: 13 (1865), ab Seite: 35. (Quelle)
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Kosztolányi de Nemes-Kosztolány, Ladislaus Freiherr (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Nemes-Kosztolány im Barser Comitate Ungarns im Jahre 1739, gest. ebenda 30. Juni 1806). Entstammt einer ungarischen Adelsfamilie, deren Ursprung bis in das 15. Jahrhundert, in welchem im Jahre 1479 ein Georg K. schon in Urkunden erscheint, zurückreicht. Im Jahre 1754 trat er als Cadet in das 2. Infanterie-Regiment, mit welchem er die drei ersten Feldzüge des siebenjährigen Krieges mitmachte. Im März 1759 war er bereits Oberlieutenant im Infanterie-Regimente Nr. 39. Im Juni desselben Jahres trat K. in großherzoglich toscanische Dienste als wirklicher Hauptmann über, und blieb daselbst acht Jahre in Verwendung. Im Jahre 1767 kehrte er in die kaiserliche Armee zurück und zwar als Rittmeister im 9. Huszaren-Regimente, in welchem er bis zum Mai 1784 zum Oberstlieutenant vorrückte. Mit dem Regimente machte er die Feldzüge gegen die Türken mit und stand im Winter 1787 mit demselben in der Bukowina, welche er mit seinem Regimente deckte. Im März 1788 führte er eine eigene Colonne von Suczawa aus und recognoscirte Anfangs April mit einem Huszaren-Commando die Gegend über Battuschan bis sechs Meilen [36] vor Jassy. Am 27. Mai entsendete ihn General Fabri mit 2 Divisionen Huszaren auf Recognoscirung nach Wassiley, zehn Meilen vorwärts gegen Galacz. Als er am 29. dort ankam, wurde er plötzlich von einer über 2000 Mann starken feindlichen Abtheilung angegriffen, traf aber so gute Anordnungen und stellte sich den Angreifern mit solcher Entschlossenheit entgegen, daß sie sich mit einem Verluste von 47 Mann zurückziehen mußten, worauf sie K. bis an den etwa eine Stunde entfernten Wassileybach verfolgte. Nun rückte K. zum Obersten im Regimente vor. Noch größere Umsicht und Herzhaftigkeit bewies er aber bei Mehadia, am 28. August 1789, als daselbst das Corps des Generals Clerfayt von 25.000 Türken angegriffen wurde. K. befehligte die Reiterei des rechten Quarré’s und wurde beordert, den Feind anzugreifen. Er entledigte sich dieser Aufgabe mit so glänzendem Erfolge, daß der übermächtige Feind von allen Seiten zurückgedrängt wurde und, in eiliger Flucht begriffen, die ganze Artillerie, die Munition, das Schanzzeug, viele Waffen und Geräthschaften im Stiche ließ, die Rettung in seinem verschanzten Lager im Schuppanecker Thale suchend. Tags darauf, als es galt, den Feind aus dieser Gegend ganz zu verjagen, rückte K. mit zwei Divisionen Huszaren und fünf Bataillonen gegen denselben und trieb ihn bis jenseits der Czerna zurück. Für diese ausgezeichneten Waffenthaten wurde er in der 19. Promotion (vom 21. December 1789) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens belohnt. In der Folge wurde das Regiment zur Rheinarmee gezogen und K. gab mit demselben bei der Einnahme der Lautenburger Linie, 1793, erneuerte Proben seiner Tapferkeit. Ende October d. J. rückte er zum General-Major vor, im Mai 1794 trat er aber in den Ruhestand über, den er noch 12 Jahre genoß, bis er in seiner Heimat im Alter von 67 Jahren starb. Im Jahre 1790 war er als Maria Theresien-Ordensritter in den Freiherrnstand erhoben worden.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 270 und 1733. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon, herausg. von Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., 8°.) Bd. III, S. 620. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 385. –