BLKÖ:Koch, Karl (Bergrath)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 181. (Quelle)
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Ein Namensvetter und Landsmann des Obigen, Karl Koch (geb. zu Frauenthal in Untersteiermark im Jahre 1782), ein Sohn des Verwalters in der dortigen k. k. Aerarial-Messingfabrik, hat sich gleichfalls im Bergfache verdient gemacht. Er beendete die philosophischen Studien zu Gratz, wo er auch die philosophische Doctorwürde erlangte, begann dann die Rechtsstudien, bezog aber 1803, seiner Vorliebe für das Montanfach folgend, die Bergakademie zu Schemnitz und trat nach Beendigung derselben 1805 bei dem Eisenwerke zu Neuberg in den Staatsdienst. Schon im Jahre 1807 kam er als Conceptspraktikant zur k. k. Hofkammer im Münz- und Bergwesen nach Wien, wurde zur aushilfsweisen Dienstleistung der k. k. Salmiak-Vitriolölfabrik in Nußdorf zugetheilt, kam im Jahre 1808 als provisorischer Controlor, 1810 als Verwalter zur k. k. Vitriolölfabrik in der Nähe von Nußdorf, wurde 1816 Director der k. k. Salmiakfabrik in Nußdorf, im Jahre 1843 Verwalter und als solcher mit der Oberleitung des ganzen Fabriks-Etablissements in der k. k. Aerarial-Porzellanfabrik in Wien betraut. Im Jahre 1846 trat er in den Ruhestand über. Koch, der das Studium der Chemie ununterbrochen betrieb und stets mit der Wissenschaft fortschritt, besitzt nach dieser Seite mehrere Verdienste. Sein Hauptverdienst bleibt aber, daß es ihm nach vielen Versuchen gelang, die Erzeugung des ätzenden und kohlensauren Ammoniaks bei der k. k. Vitriolölfabrik im Großen einzuführen, wodurch er einerseits die Ertragsfähigkeit der Fabrik merklich steigerte, andererseits aber die inländische Industrie von Frankreich und England, aus welchen beiden Staaten obige Fabricate bisher bezogen wurden, unabhängig machte. Ein Jahr nachdem K. bereits – und zwar seiner im Dienste zerrütteten Gesundheit wegen – in den Ruhestand getreten war. wurde er noch für seine Verdienste mit dem Titel eines k. k. Bergrathes ausgezeichnet. [Kraus (Joh. Bapt.), Jahrbuch u. s. w. (wie oben). I. Jahrgang, S. 197.]