BLKÖ:Koch, Franz (Maultrommel)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 198. (Quelle)
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5. Franz Koch (geb. zu Mittersil im Salzburgischen im Jahre 1761, Todesjahr unbekannt). Verlor früh seinen Vater und kam zu einem Buchbinder in die Lehre. Nun ging er auf Wanderschaft. auf welcher er 1752 in die Hände preußischer Werber fiel, die ihm einredeten, daß er in Magdeburg Regiments-Buchbinder werden solle. Ihren Vorspiegelungen trauend, ließ er sich überreden, folgte ihnen nach Magdeburg, wo er aber statt Regiments-Buchbinder kön. preußischer Grenadier wurde. Koch spielte mit einer Meisterschaft ohne Gleichen ein wenig poetisches Instrument, die sogenannte Maultrommel, und wurde von einem Officier zufällig einmal gehört, als dieser Nachts die Runde auf dem Walle machte und über die Virtuosität, mit welcher K. dieses undankbare Instrument handhabte, in nicht geringes Staunen gerieth. Bald verbreitete sich die Kunde von diesem eigenthümlichen Virtuosen in weiteren Kreisen und gelangte bis zum Könige. Friedrich Wilhelm ließ sich den Grenadier vorstellen, befahl ihm zu spielen und gab ihn zum Lohne für den gehabten Genuß frei. Koch begab sich nun auf Reisen, ließ sich auf seinem Instrumente öffentlich hören und erntete überall großen Beifall. Näheres über sein Leben berichtet die unten angegebene Quelle. Noch sei hier bemerkt, daß jener Maultrommelvirtuose. von dem Jean Paul in seinem „Hesperus“ spricht, eben unser Salzburger Franz Koch sei. [Schummel, Almanach vom Jahre 1793, S. 322 u. f.] –