BLKÖ:Kobliska, Ferdinand

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kobliska, Alois
Band: 12 (1864), ab Seite: 178. (Quelle)
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Kobliska, Ferdinand (Plastiker, geb. zu Strakonitz in Böhmen im Jahre 1809). Besuchte die Schulen in Pilsen und Budweis, an welch letzterem Orte er Seminarist wurde und die Theologie beendete. Nachdem er im Jahre 1836 die h. Weihen empfangen hatte, trat er in die Seelsorge und lag derselben in mehreren Gemeinden ob, bis er endlich die gestiftete Residenzial-Caplansstelle zu St. Anna bei Strakonitz erhielt. In seinem Seelsorgerberufe versah K. das Katecheten- und Predigtamt, zugleich war er als Schriftsteller thätig und schrieb Mehreres in deutscher und čechischer Sprache, doch muß er dieß anonym gethan haben, da Jungmann in seiner Geschichte der čechischen Literatur, in welcher selbst Zeitungsaufsätze berücksichtigt sind, nicht einmal dem Namen nach ihn anführt. Bereits während seiner Studien, insbesondere während seines Aufenthaltes im Budweiser Seminar, machte er sich durch seine mechanische Fertigkeit bemerkbar, aber erst später, als er bereits Seelsorger war, begann er in seinen Mußestunden plastische Arbeiten auszuführen und brachte deren mehrere zu Stande, die ihrer Schönheit und künstlerischen Ausführung wegen allgemeine Anerkennung fanden. Seine schönsten, bisher vollendeten plastischen Arbeiten sind: „Die Prager St. Veitskirche“, im Besitze des Freiherrn von Schrenk zu Budweis; – „Die Mailänder Kathedrale“; – „Die St. Marcuskirche in Venedig“, Eigenthum der Brüder Bretschneider in Prag; – „Die Pfarrkirche von Češtice mit dem dortigen Kalvarienberge“, Eigenthum des Grafen Canal – und die schöne „Basiliuskirche zu Moskau“, welche er dem böhmischen Museum zum Geschenke gemacht hat. Seine letzte Arbeit, die bekannt geworden, ist eine plastische Darstellung des Londoner Glaspalastes. Dabei muß bemerkt werden, daß alle diese Arbeiten nach einem genauen verjüngten Maßstabe ausgeführt sind. –