BLKÖ:Khevenhüller, Georg Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 11 (1864), ab Seite: 218. (Quelle) | |||
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Sigmund’s, des Stifters der jüngeren, nachmals fürstlichen Linie zu Hohen-Osterwitz, aus dessen Ehe mit Katharina von Gleinitz. Nach beendeten Studien kam er an den Hof Kaiser Ferdinand’s I. und trat bald in die Reihe der kaiserlichen Räthe. Seinen Fürsten, den Erzherzog Karl von Steiermark, begleitete er 1566 in’s Lager bei Raab und nach Szigeth’s Falle an die steierische Grenze. G. war Landeshauptmann von Kärnthen, überdieß geheimer Rath und Oberstkämmerer des Erzherzogs, dem er, obgleich selbst Protestant, bei dem Andrängen des protestantischen Adels auf dem Landtage zu Bruck ehrlich und hilfreich zur Seite stand, und auf demselben, wie auch noch später vermittelnd zwischen dem Erzherzoge und den Ständen wirkte. Verstimmung über das zuchtlose Gebaren der Stande veranlaßte endlich Kh., 1580 seine Stelle als Oberstkämmerer des Erzherzogs niederzulegen, der ihn jedoch nicht missen wollte und ihn mitnahm, als er sich 1581 zu Kaiser Rudolph nach Prag begab; 1582 auf den Reichstag nach Augsburg und dann nach Wien, wo er bei den Verhandlungen wegen der croatischen und windischen Grenze als Landescommissär fungirte. Früher noch, im Jahre 1578, befehligte Georg als General-Oberster Innerösterreichs ein ständisches, 10.000 Mann starkes Corps und zog mit demselben gegen die croatisch-türkische Grenze, nahm einige wenig bedeutendere feste Plätze, ohne jedoch bei dem üblen Zustande dieses Corps und der Uneinigkeit, die in demselben herrschte, einen eigentlichen Erfolg zu erzielen. In seine Heimat Kärnthen zurückgekehrt, erbaute er das noch in seinen Ruinen stattliche feste Schloß Hohen-Osterwitz und in der Villacher [219] Gegend das freundliche Wernberg. Aus seiner zweimaligen Ehe hinterließ er 7 Kinder, von denen die beiden Söhne Sigmund und Franz das Geschlecht fortpflanzten, aber der Zweig des Ersteren schon in den Enkeln erlosch, während die Nachkommen des zweiten noch heute als Fürsten fortblühen. Georg liegt in der Villacher Stadtpfarrkirche begraben und sein Grabmal mit seinem Bildnisse und jenen seiner zwei Frauen und sieben Kinder ist von dem Bildhauer Ulrich Vogelsang kunstreich gemeißelt. [Hormayr’s Archiv für Geschichte, Jahrg. 1822, S. 479. – Hormayr (Jos. Freih. von), Taschenbuch für die vaterländische Geschichte (München, F. G. Franckh, kl. 8°.) Neue Folge, III. Jahrgang (1832), S. 62. – Carinthia (Klagenfurter Unterhaltungsblatt, 4°.) 1854, Nr. 10, S. 39, und im Separatabdrucke dieser von Heinr. Hermann verfaßten Monographie, S. 15. – Wißgrill (Franz Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritter-Stande (Wien 1804, 4°.) Bd. V, S. 91. – Porträt. THVB. fec., gr. Fol. Schönes und seltenes Blatt.] –
10. Georg Kh. Freiherr, von der Hohen-Osterwitzischen Linie (geb. 22. April 1533, gest. 9. September 1587). Ein Sohn