BLKÖ:Keglevich, Peter II.

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 126. (Quelle)
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8. Peter (II.), welcher im 16. Jahrhunderte lebte, ein Sohn Simon’s K. und einer der gepriesensten Helden seiner Zeit. Die Türken, die damals ganz Serbien inne hatten und Bosnien bedrohten, hatten zu öfteren Malen die Wucht seines Schwertes zu fühlen bekommen. Mit seinem Waffengefährten Blasius Chery brachte er ihnen große Niederlagen bei; als 1521 die Türken das feste Strebernitz wegnahmen, überfiel er sie mit seiner kleinen aber todesmuthigen Schaar und schlug sie gänzlich. Als im Jahre 1525 die Türken, 20.000 Mann stark, Jaicza überfielen, schickte Peter Eilboten an König Ludwig II., damit er seiner [127] kleinen Schaar Hilfe nachsende, indessen hielt er die große türkische Uebermacht muthig auf, bis Hilfe kam. Nun lieferte ihnen K. in Gemeinschaft mit den ihm zu Hilfe geeilten Helden Peter Crusics, Gregor Orlovicz, und Johann Graf Zriny eine völlige Niederlage; nicht nur Jaicza, sondern ganz Kroatien wurde von dem türkischen Joche befreit, Peter hatte, während er gegen die Türken kämpfte, eben von ihnen, die seine Güter, namentlich das Schloß Buzin verwüsteten, großen Schaden erlitten. Aber König Ludwig belohnte und entschädigte den Helden königlich; er schenkte ihm Schloß und Flecken Fejérkö, die Schlösser Jablanowecz und Imenzky mit Topolye und vielen Dörfern im Kreuzer Comitate, Lobor im Warasdiner, Blinye-Ujvár im Agramer Comitate. Nach der unglücklichen Schlacht bei Mohács hielt K. treu zu König Ferdinand I. Dieser ernannte ihn zum Ban von Croatien, Dalmatien und Slavonien und gesellte ihm 1538 als Ban und Feldherrn den Thomas Nadasdy zu. Die Türken, welche mittlerweile einige Vortheile errungen, Jeszenócz und Dubyza genommen hatten, mußten bald wieder sein Schwert fühlen und Alles wieder fahren lassen, dessen sie sich bemächtigt hatten. König Ferdinand schenkte K. nun beträchtliche Güter im Pesther und Piliser Comitate, und da sein Muth und seine Erfahrung im Amte einen Collegen überflüssig machten, bestimmte er ihn allein sofort zum Ban von Croatien. Mit seiner Gemalin Barbara Stresemley erzeugte er acht Söhne und eine Tochter, erstere: Georg, Johann, Franz, Kaspar, Nikolaus, Peter, Simon und Mathias, alle Holden wie der Vater. [Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 154 u. f. – Lugubris Panegyricus in exequiis Petri Keglevich ejusque filii Ladislai, in des Joannis Keri comitis de Ipolikér Episcopi Vaciensis: „Panegyres & Orationes“ (Viennae s. a., Fol.) Nr. VI. – Porträt. E. Wideman del. et sc. (8°.).] –