Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 65. (Quelle)
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10. Georg, lebte im 15. Jahrhunderte und ist ein Sohn Wenzel’s aus dessen Ehe mit Agnes von Mannsfeld. Berühmt machte sich Georg durch seinen Zug nach Polen, wo er für den König Kasimir IV. gegen die deutschen Ordensritter kämpfte. Als er aber vergeblich auf den ihm zugesagten Sold harrte und endlich abzuziehen gezwungen war, brach er im folgenden Jahre in Polen ein und verheerte alles Land um Ilkuß, Slawkow und Vola. Das Schloß Kempen, welches gut befestigt und schwer zu nehmen war, gerieth durch List in seine Hände, worauf er den Burgherrn Vierzbienta gefangen und mit sich nach Mähren nahm. Georg war geheimer Rath und Kämmerer des böhmischen Königs Georg von Podiebrad und in dem Turnier, welches König Georg im Jahre 1459 zu Brünn in Gegenwart des Kaisers Friedrich III. abhielt, der erste Sieger. Durch eine Doppelheirath – denn er heirathete Barbara von Waldstein und seine Schwester Katharina deren Bruder Johann Waldstein, Herrn auf Austerlitz – kam dieses mächtige Besitzthum an die Kaunitz, bei denen es durch mehr denn vierthalb Jahrhunderte geblieben ist. Georg’s Gemalin Barbara gebar ihm einen Sohn, Ulrich (III.), welcher das Geschlecht fortpflanzte. –