BLKÖ:Kasparowicz, Gabriel Andreas

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kasperowski, Adam
Band: 11 (1864), ab Seite: 23. (Quelle)
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Kasparowicz, Gabriel Andreas (theologischer Schriftsteller, geb. zu Lemberg 25. November 1717, gest. ebd. 29. Mai 1785). Stammt von armenischen Eltern, erhielt den Unterricht in seiner Vaterstadt, studirte die Theologie und wurde im Jahre 1741 Caplan. In Betreff der an ihm durch die Mutter Gottes, deren Dienste er sich besonders widmete, gewirkten Wunder, wird auf die unten angeführte Quelle, welche sie ausführlich erzählt, gewiesen. Für seine um den Karmeliterorden erworbenen Verdienste gewährte ihm der Karmeliter-Ordensgeneral Joachim Pontalto im Jahre 1759 den Eintritt in denselben. Im Jahre 1780 wurde K. Canonicus, 1784 Propst des Capitels; aber schon im folgenden Jahre starb er im Alter von 67 Jahren. Unter seinen im Drucke herausgegebenen Werken, welche meist Andachtsbücher [24] u. dgl. m. sind und von Barącz sämmtlich aufgeführt werden, sind zu nennen: „Raj roskoszy w męczeńskie róże etc. etc.“, d. i. Das Paradies der Freude in der Passionsrose u. s. w. (Lemberg 1750, 8°.); – „Godzinki na wszystkie święta apostołów“, d. i. Stundengebete auf alle Festtage der Apostel (Berdyczow 1768, 8°.); – „Godzinki na wszystkie uroczystosci aniołów świętych“, d. i. Stundengebete auf alle Feste der heiligen Engel (1769, 8°.); – „Godzinki na uroczystości ŚŚ. fundatorów zakonów wszystkich“, d. i. Stundengebete auf die Feste aller Ordensstifter (1769, 8°.). Einen ungleich größeren Werth haben aber seine in Handschrift hinterbliebenen Arbeiten, welche sich in der Bibliothek des Lemberger armenischen Capitels befinden, und zwar: „Acta publica Prothonotariatus Apostolici“, Manuscript in Folio aus 216 paginirten Blättern, von denen 116 beschrieben sind, welche unter anderen wichtige Beiträge zur Geschichte der Basilianer in Galizien enthalten; – eine „Chronik der armenischen Klöster Lembergs“ und ein polnisches Manuscript, betitelt: Skarb wszechmocnosci boskiej etc., Schatz der göttlichen Allmacht u. s. w., 51 Blätter in Folio, in welchen die durch beschworene Zeugen bestätigte Erzählung von 38 Wundern des bei den Armeniern in Lemberg befindlichen Muttergottesbildes, welches diese aus Kiew nach Lemberg gebracht haben, enthalten ist.

Barącz (Sadok), Zywoty sławnych Ormian w Polsce, d. i. Biographien berühmter Armenier in Polen (Lemberg 1856, 8°.) S. 161. – Bentkowski (Felix). Historya literatury polskiey, d. i. Geschichte der polnischen Literatur (Warschau und Wilna 1814, Zawadzki, 8°.) Bd. II, S. 488. – Ein Denkstein wurde dem Propste Kasparowicz gesetzt, u. z. an der Außenwand der armenischen Kirche in Lemberg eine Marmortafel mit dem Bilde der Mutter Gottes und folgender Inschrift:

          D. O. M.
Cerne viator in hac fossa Gaspardis ossa
     Pro Gabriele Deo dic Gabrielis Ave,
Ille tuis labiis Mariam corde salutat,
     Extinctus, quando non valet ore suo,
Armenus fuerat Lembergus Presbyter olim,
Quae vivus scripsit, mortuus ista petit
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