BLKÖ:Karové, Ladislaus Ritter von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 13. (Quelle)
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Karové, Ladislaus Ritter von (Hauptmann, und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Toltschau in der Zips 1779, gest. den Tod für das Vaterland in der Schlacht bei Aspern 22. Mai 1809). Entstammt einer adeligen, im Zipser Comitate Ungarns ansässigen Familie. Im Jahre 1799 trat er, 20 Jahre alt, als Cadet in das Infanterie-Regiment Splényi Nr. 51, kam von diesem alsbald in die ungarische Garde und von da bereits im September 1804 als Hauptmann in’s Regiment zurück. Im Jahre 1805 stand er mit dem Regimente in Italien und dieses in der Schlacht bei Caldiero (29.–31. October g. J.) in der Division des Feldmarschall-Lieutenants Baron Simbschen. Am zweiten Schlachttage (30. October) hatte das Regiment die Aufgabe erhalten, die Position bei Colognola zu vertheidigen. Die Franzosen waren bereits auf die wichtigste Anhöhe unserer Stellung stürmend vorgedrungen und hatten sich ihrer bemächtigt. Wenn sie noch die Verschanzung auf der Anhöhe bei Colognola nahmen, so war der Schlüssel unserer Position, nach des Erzherzogs Karl Relation, in den Händen des Gegners, der größte Theil unserer Geschütze verloren und unsere Niederlage kaum mehr vermeidlich. Hier galt es eine rasche und herzhafte That. Der Feind mußte von der Anhöhe, die er im Sturme genommen, wieder geworfen werden. Hauptmann Karové, obwohl der jüngste im Range, bot sich freiwillig mit einer Division zu diesem gewagten Unternehmen an. Nachdem er die gehörigen Vorbereitungen zur That getroffen, seine Braven zur herzhaften Ausdauer angespornt, stürzte er sich an der Spitze der Seinen mit gefälltem Bajonnete auf den 600 Mann starken Gegner. Da K. die Anordnung so trefflich gut ausgedacht, daß während er mit einer Compagnie von der rechten Flanke und im Rücken vordrang, die andere Compagnie gegen des Feindes linke Flanke operirte, war dieser über den so umsichtig geleiteten und rasch ausgeführten Angriff so überrascht, daß er, von allen Seiten bedroht, seine erst gewonnene, so vortheilhafte Stellung schnell aufgab und sich gegen Colognola bassa zu retten suchte. Aber auch in’s tiefe Thal stürzte ihm Karové’s wackere Division, ihren Führer stets voran, nach, schnitt ihm den Rückzug nach Colognola bassa ab, da vor Ankunft der Fliehenden der Ort von den Unseren schon besetzt war, so daß der Feind mit einem Male von vorne und im Rücken sich angegriffen sah. 300 Franzosen bedeckten die Wahlstatt, 1 Fahne wurde erbeutet, 7 Officiere und 130 Mann Franzosen von Karové’s Division zu Gefangenen gemacht, diese letztere aber zählte nur 13 Todte und 19 Verwundete. Durch diese herzhaft, klug und so erfolgreich ausgeführte That war der feindliche linke Flügel, welcher sich Colognola’s bemächtigen wollte, genöthigt, von allen ferneren Versuchen abzustehen. Karové wurde für seine ausgezeichnete That in der 72. Promotion (vom 1. März 1808) mit [14] dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens geschmückt. Leider setzte schon wenige Jahre später der Tod ein Ziel dem Leben des jugendlichen, kaum 30jährigen Helden, dessen zu Tode getroffenes Herz in der Schlacht bei Aspern eine der tausend und tausend blutigen Pfingstrosen wurde, nach welchem dieser Tag den Beinamen der blutigen Pfingsten vom Jahre Neun erhalten hat.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1837, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) S. 817, 1743.