Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jony, Johann
Band: 10 (1863), ab Seite: 259. (Quelle)
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Jacob Jonas (geb. zu Feldkirch in Vorarlberg, gest. 29. Dec. 1558), nicht zu verwechseln mit Luther’s Freund Justus Jonas, ist ein merkwürdiger Staatsmann des 16. Jahrhunderts, der anfänglich 1526 Lehrer der hebräischen Sprache in Tübingen war, später Lector wurde, darauf, 1538 als Assessor bei dem kaiserl. Kammergerichte in Speyer diente, und zum Hof-Vicekanzler des Königs Ferdinand, endlich aber zum churmainzischen Kanzler vorrückte. Schon 1541 hatte Kaiser Karl ihn und seinen Bruder Benedict in den Adelstand erhoben. Jonas entwickelte für die katholische Kirche eine rastlose Thätigkeit, förderte mit allen Kräften die Jesuiten und war ein offener und heimlicher Gegner der Protestanten, während er in früherer Zeit, wie einer seiner Biographen bezeugt, „wider das Pabstthum geredet, und geschrieben habe“. Noch ist sein Leben und Wirken nicht genugsam erforscht und wäre bei der großen Rolle, welche er seiner Zeit, und namentlich als der heftigste Gegner der Fürsten Ulrich und Christoph von Württemberg spielte, dieß eine dankenswerthe Aufgabe. [Sattler, Geschichte Württembergs unter den Herzogen, Theil III, S. 267; Theil IV, S. 116. – von Harprecht, Geschichte des kaiserlichen und Reichskammergerichts unter Kaiser Karl V., Theil V, S. 152. – Bernard a Malinckrodt, De Archicancellariis S. Romani Imperii ac Cancellariis imperialis aulae, p. 446. – Catalogus Rectorum Archigymnasii Viennensis (Viennae 1559), p. 90. – Raupach, Zwiefache Zugabe zu dem evangelischen Oesterreich (Hamburg 1744) S. 93 und 100.]