Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jelen, Alois
Band: 10 (1863), ab Seite: 131. (Quelle)
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Jele, Kaspar[WS 1] (Maler, gebürtig aus Tirol). Zeitgenoß. Dieser Künstler, der zu den hervorragendsten jüngeren Geschichtsmalern der Gegenwart in Tirol zählt, hat schon mehrere ganz vorzügliche Bilder gemalt, welche sich großen Beifalls der Kunstkenner erfreuten. Außer den zwei in den Jahren 1853 und 1854 gemalten Seitenaltarbildern in der Seelsorgkirche zum H. Leonhard in der Mühlau in Tirol sind von seinen Arbeiten anzuführen: Das Altarbild für die Karl Ludwigscapelle bei Finstermünz im Auftrage Sr. k. Hoheit des Erzh. Statthalters Karl Ludwig; – „Die H. Maria, umgeben von ihren vorzüglichsten Anbetern“ (1856), für den Mariahilf-Altar in der Innsbrucker Hofkirche; es stellt die Mutter Gottes dar, über deren Haupt zwei ideale Engelgestalten die Krone halten und zu der empor die HH. Franziscus Seraphicus, Bonaventura, Lucas, Dominicus und Bernardus sehnsüchtig die Blicke erheben; – „Der H. Johann von Nepomuk (1855), Altarblatt für Hopfgarten in Deferegen; – „Die Wundergaben des H. Antonius von Padua“, für die Franziscanerkirche in Innsbruck; die Studien zu diesem Bilde hat Jele in Wien gemacht; – „Die Himmelfahrt Mariae“, großes Altarblatt (1854, 12′ Höhe, 7′ Breite), für die Franziskanerkirche in Lienz; nach der von zwei Engeln, deren einer die Krone, der andere die Lilie trägt, geleiteten, sonst noch von mehreren Engelgestalten umgebenen und himmelan sich erhebenden Gnadenmutter blicken unten in einer Rundgruppe um das verlassene Grab [132] gestellt die Apostel Petrus, Paulus, Johannes, Judas, Thaddäus, Thomas, Philipp, Bartholomäus, Andreas, Simon und Jacob der Jüngere; – „Madonna mit dem Christuskinde, umgeben von den HH. Theresia, Paulus und Thekla“ (1861 im Privatbesitze); – „Der H. Blasius, der einen Knaben heilt“ (1858), für die Pfarrkirche zu Westendorf im Brixenthale; – „Die H. Dreikönige, dem Christuskinde huldigend“ (1857), Hochaltarbild für die Pfarrkirche zu Mittelberg in Vorarlberg – und dieselben in veränderter Composition, als Hochaltarbild für die Kirche zu Nassereut. Jele versteht es, in seinen Bildern das Heilige, in soweit es versinnlicht werden kann, zum Ausdrucke zu bringen. Vom Geiste Overbeck’s, des Großmeisters der christlichen Kunst, durch und durch beseelt, zählt J. zu den würdigsten Vertretern dieser Schule. Zartes und doch prächtiges Colorit, weiche Carnation, herrlicher Faltenwurf, Harmonie in der Composition, Klarheit der Ideen und eine mustergiltige Technik werden diesem Künstler nachgerühmt, über dessen Bildungsgang Herausgeber leider nichts Näheres als dieß erfahren konnte, daß er um die Mitte der fünfziger Jahre auch in Wien Studien gemacht habe.

Bote für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck, Fol.) Jahrg. 1855, Nr. 256; 1856, Nr. 149; 1857, Nr. 77; 1858, Nr. 178; 1861, Nr. 21 [immer unter der Rubrik „Kunst“]. – Katholische Blätter aus Tirol. Redigirt von M. Huber (Innsbruck, 4°.) Jahrgang 1853, S. 185 (in der Beilage). – Tinkhauser (G.), Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen (Brixen 1858, 8°.) Bd. II, S. 476. – Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber, Fol.) 1857, Nr. 707 [in der Rubrik: „Malerei“]. – Volks-und Schützen-Zeitung, herausg. von D. Schönherr (Innsbruck, 4°.) Jahrgang 1854, S. 389. – Blätter aus Tirol (Innsbruck, 4°.) Jahrg. 1862, Beilage Nr. 1: „Kunst“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Kasper.