Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jarosch, Thomas
Band: 10 (1863), ab Seite: 107. (Quelle)
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Jarossy, Michael (Schulmann, geb. in Ungarn 1756, gest. zu Schemnitz 5. Juli 1804). Sohn eines protestantischen Pastors in Ungarn; nachdem er die unteren Schulen im Heimatlande besucht hatte, begab er sich 1782 in’s Ausland, um seine Bildung zu vollenden. Nachdem er in Jena die theologischen Studien beendet, kehrte er in’s Vaterland zurück und bekleidete anfänglich die Stelle eines Conrectors, nach Severini’s Tode aber, seit 1792, die des Rectors am Gymnasium zu Schemnitz. Seinem Amte und der Jugend, zu deren hervorragendsten Leitern J. gezählt werden muß, entriß ihn im kräftigen Alter von 48 Jahren der Tod, der ihn aber auch von den Verfolgungen des Hasses und der Verleumdung befreite, welche sein Leben vergällten. J. war auch literarisch thätig; von seinen Schriften, deren er mehrere verfaßt haben muß – meldet doch sein Biograph und Nachfolger im Amte, Daniel Kanka: „reliquit perennem nominis sui famam et divitias satis amplas in libris“ – ist mir nur das eine Werkchen bekannt geworden: „De unione Christianorum in religione“ (o. O. 1791, 8°.). Uebrigens bestand J.’s ganzer Reichthum thatsächlich in seinem Wissen, denn er starb arm, ein Loos, das den protestantischen Schulmännern in Ungarn fast gemeinschaftlich ist.

In einem der von Daniel Kanka seit 1805 herausgegebenen Programme des Schemnitzer protestantischen Gymnasiums befinden sich unter seinen „Nachrichten über die vorzüglichsten Rectoren des Schemnitzer Gymnasiums“ auch deren über Michael Jarossy, seinen Vorgänger im Amte. – Annalen der Literatur und Kunst in dem österreichischen Kaiserthume (Wien, Doll, 8°.) Jahrg. 1811, I. Bd. S. 407. Haan (Ludovicus), Jena Hungarica (Gyulae 1858, L. Réthy, 8°.) P. 91.