Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jüngling, Johann
Band: 10 (1863), ab Seite: 305. (Quelle)
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Jünger, Vincenz (General-Major und Maria Theresien-Ordensritter, geb. zu Szécseny im Neutraer Comitate Ungarns 1761, gest. zu Oberdöbling bei Wien 17. Mai 1834). Trat im Jahre 1779, 18 Jahre alt, in das 4. Huszaren-Regiment, damals Freiherr von Graeven, in welchem er bis 1794 zum Rittmeister vorrückte. Am 19. Juni 1804 wurde er zum Major und Anfangs Mai des folgenden Jahres zum Oberstlieutenant befördert. Im Jahre 1812 zum Obersten im 1. Huszaren-Regimente ernannt, trat er nach beendigten Befreiungskriegen seiner Wunden halber als General-Major in den Ruhestand. Jünger hat in den Feldzügen, die er von 1779 bis 1815 mitgemacht, vielfach Beweise von Unerschrockenheit und hoher Tapferkeit gegeben. Vor der Schlacht bei Hohenlinden (3. December 1800) hatte er sich bei Hanau das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens erkämpft. Mit nur einer Schwadron hatte er die feindliche, von sechs Kanonen gedeckte Infanterielinie entschlossen angegriffen, durchbrochen, zerstreut und sämmtliche Kanonen genommen. Wenige Tage darauf erhielt er in der 65. Promotion, außer Capitel, die erwähnte Auszeichnung. Im Jahre 1805 mit seinen Huszaren in der Brigade Nostiz eingetheilt, [306] that er sich bei Hollabrunn, Schöngrabern und bei Austerlitz (2. December 1805) hervor. Im Jahre 1809 machte er den Krieg in Deutschland mit und wurde bei Wagram verwundet. Im Kriege gegen Rußland zeichnete er sich im Gefechte bei Wielke Zelo (9. October 1812) besonders aus, und auch in den Befreiungskriegen, die er bereits als Oberst mitmachte, that sich sein Regiment bei mehreren Gelegenheiten auf das rühmlichste hervor. 19 Jahre genoß J. den Ruhestand, bis er zu Oberdöbling im Alter von 73 Jahren starb. Die unten angegebenen Quellen führen Jünger als Freiherrn auf, und sprechen beide ausdrücklich aus: „Er habe sich durch persönliche Verdienste sowohl seine hohe Stufe, als auch den Freiherrnstand erworben“. Meine Nachforschungen, wann J. den Freiherrnstand, auf welchen er als Maria Theresien-Ordensritter Anspruch hatte, den er aber nur zu führen berechtigt war, wenn er darum angesucht, erhalten habe, sind vergeblich gewesen. Im Adelsarchive des Staatsministeriums findet sich ein Diplom der Freiherren von Jünger nicht vor. Er wäre sonach nicht als Freiherr, sondern nur als Ritter, was jeder Maria Theresienritter statutenmäßig ohne weiteres Diplom ist, aufzuführen. Uebrigens diente ein Max Freiherr von Jünger im Jahre 1843 als Oberlieutenant im Infanterie-Regimente Nr. 62. Vielleicht war es ein Sohn des Obigen.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) S. 569 u. 1742. – Oesterreichisches Militär-Konversations Lexikon von Hirtenfeld (Wien 1850, 8°.) Bd. III, S. 407.