BLKÖ:Immens, Wilhelm Chevalier

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Imre, Johann
Band: 10 (1863), ab Seite: 200. (Quelle)
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Immens, Wilhelm Chevalier (General-Major, geb. zu Brüssel 1750, gest. zu Straßburg 1797). Trat, 17 Jahre alt, 1767 als Cadet in das Infanterie-Regiment Nr. 55, wo er bald Officier wurde und schon im Jahre 1773 zum Oberlieutenant vorrückte. Als solcher focht er im baierischen Erbfolgekriege, ging aber im Mai 1780 nach Ostindien, wo Oesterreich auf den von Hyder Ali abgetretenen Ländereien an der Küste von Malabar Niederlassungen errichtete. Im Februar 1786 kehrte er nach Oesterreich zurück, worauf er in Anerkennung seiner Verwendung in der Colonie im nämlichen Regimente, in welchem er früher gedient, Hauptmann wurde. Seine während des Aufenthaltes in Ostindien im Seewesen erworbenen Kenntnisse veranlaßten im Jänner 1788, beim Ausbruche des Türkenkrieges seine Ernennung zum Major, als welcher er Commandant einer Fregatte von 36 Kanonen auf der Donau und der Flottille bei Semlin wurde. In dieser Stellung bewährte er sich durch Muth und Umsicht, lieferte mit 3 Barker und 8 Csaiken 13 feindlichen Schiffen hinter der Kriegsinsel bei Belgrad ein siegreiches Treffen; leistete überdieß während der Belagerung dieser Stadt wesentliche Dienste, wofür er im October 1789 zum Oberstlieutenant befördert wurde. Ein durch einen Sturz vom Pferde im genannten Jahre veranlaßter Handbruch nöthigte ihn aus der Armee auszutreten, jedoch nahm er später wieder Dienste und wurde am 22. Februar 1794 Oberst und Commandant des Infanterie-Regiments d’Alton Nr. 15. Mit seinem Regimente stand er am Rhein, nahm am 1. Jänner 1797 an der Spitze eines Bataillons mit dem Bajonnete die pallisadirten Fleschen an der Schwabenschanze bei Kehl, worauf er am 1. März d. J. zum General-Major befördert wurde. Als der Feind am 20. April bei Kehl den Uebergang über den Rhein erzwang, wurde I., der seinen Posten um jeden Preis behaupten wollte, verwundet, kriegsgefangen und starb bald darauf, erst 47 Jahre alt, in Kriegsgefangenschaft zu Straßburg an seinen Wunden.

Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., 8°.) Bd. III, S. 326.