BLKÖ:Horn Freiherr von der Mulda, Johann Franz Caspar

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Horn, Christoph
Nächster>>>
Horn
Band: 9 (1863), ab Seite: 297. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Franz Caspar Horn von der Mulda in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Horn Freiherr von der Mulda, Johann Franz Caspar|9|297|}}

Horn Freiherr von der Mulda, Johann Franz Caspar (k. k. Hauptmann und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Wolfsmünster in Bayern 1781, gest. zu Krems 13. Jänner 1820). Trat, 18 Jahre alt, am 6. Juni 1799 als Cadet in das Infanterie-Regiment Erzherzog Karl Nr. 3, in welchem er am 18. Februar 1800 zum Fähnrich, am 10. Jänner 1801 zum Unterlieutenant, am 1. September 1805 zum Oberlieutenant, am 6. Mai 1809 zum Capitän und am 17. December 1813 zum wirklichen Hauptmann vorrückte. H. war einer der ausgezeichnetsten Officiere der kais. Armee. In der Schlacht bei Regensburg (1809) eilte er mit 60 Mann Freiwilligen einer Abtheilung von 300 Mann des Regiments, in welchem er diente, und welche daran war, von dem Feinde zusammengehauen zu werden, mit solchem Erfolge zu Hilfe, daß der Feind zum Rückzuge gezwungen und die ganze Abtheilung gerettet wurde; in der Schlacht bei Aspern d. J. stürmte er mit seiner Division den Schloßgarten von Eßlingen mit großer Bravour und siegreichem Erfolge; erst nach 14 erhaltenen Kugeln ließ er sich schwer verwundet vom Schlachtfelde tragen. Besonders that er sich mit seinem Waffengefährten, dem Hauptmanne Paul Huber [s. d.], im Feldzuge des Jahres 1813 am 9. October im Gefechte bei Penig in Sachsen hervor. Als das Feuer der Unseren gegen den jenseits stehenden Feind zu wenig wirksam war, stürzte sich H. mit seiner Division in die von häufigem Regen angeschwollene Mulda, schwamm an das jenseitige Ufer, wo er den dort aufgestellten überlegenen Feind herzhaft angriff, in die Flucht schlug, die feindliche Hauptposition von 6 Kanonen und 2 Haubitzen mit dem Bajonnete erstürmte, worauf die Stadt Penig in den Besitz der Unseren gelangte und die weiteren Operationen bis zur Schlacht von Leipzig unaufgehalten folgten. Am 1. Schlachttage von Leipzig, am 14. October, griff er den in Liebertpolkwitz aufgestellten, weit überlegenen Feind mit seiner Division auf drei Puncten zugleich an und nahm nach einer hartnäckigen Vertheidigung mit stürmender Hand diesen Platz. H. wurde für seine Waffenthaten über Vorschlag des Capitels im Jahre 1816 mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet, in Folge dessen am 31. October 1817 mit dem Prädicate von der Mulda (sein Waffengefährte Huber im nämlichen Jahre mit dem Prädicate von Penig) in den Freiherrnstand erhoben, aber schon wenige Jahre darnach starb er im Alter von 39 Jahren.

Tapferkeits-Zeugniß de dato Krems 28. December 1816. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1215 u. 1749. – Freiherrnstands-Diplom vom 31. October 1817. – Wappen. Ein von blau und roth der Länge nach gespaltener Schild; 1: in Blau auf grünem Grunde ein goldenes springendes Einhorn; 2: in Roth ein fließender Strom, hinter welchen man drei einander überragende Berge gewahrt, auf dem höchsten stehen rechts eine, links zwei Kanonen. Den Schild bedeckt die Freiherrnkrone, auf welchem sich ein in’s Visir gestellter gekrönter Helm erhebt, aus dessen Krone das Einhorn des blauen Feldes emporsteigt. Die Helmdecken sind rechts blau und gold, links roth und gold.