BLKÖ:Hohenembs, die Grafen, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Embs, Rudolph von
Band: 9 (1863), ab Seite: 189. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Herren von Ems in der Wikipedia
Herren von Ems in Wikidata
GND-Eintrag: 120079356, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Hohenembs, die Grafen, Genealogie|9|189|}}

I. Genealogie der Grafen von und zu Hohenembs. Dieses einst so berühmte vorarlbergische Geschlecht hat erst in neuester Zeit in Joseph Bergmann seinen Biographen gefunden, der in seiner, weiter unten in den Quellen angegebenen Monographie über die Embs von Hohenembs eine wahre Musterarbeit geliefert hat und uns in den Stand setzt, nur das Wichtigste kurzweg anzudeuten, da die leicht zugängliche Hauptquelle das übrige Detail, wie es aus gründlicher Quellenforschung gewonnen worden, enthält. Die Anfänge über dieses Geschlecht reichen in das Ende des 12. und den Beginn des 13. Jahrhunderts, doch ist Alles bis um die Mitte des 15. Jahrhunderts so verworren, daß selbst Bergmann erst mit dem Jahre 1466 seine Stammtafeln beginnt, sich vorbehaltend, jene von 1170–1460 auf Grundlagen weiterer Studien nachzutragen. Die zwei Stammtafeln, welche Graf Pompeo Litta (gest. 27. August 1852) in seinem Werke: „Famiglie celebri italiane“ (Mailand 1842, gr. Fol.), unter der Aufschrift „Altemps di Roma“ über das auch in Italien verzweigte Geschlecht gebracht, strotzen von solchen Schreibfehlern in den deutschen Eigennamen, daß sie für den Forscher unbenutzbar sind. Die genealogischen Forschungen Hübner’s, der in seinen „Tabellen“ (Leipzig 1727) im 2. Bande, S. 501, die Genealogie dieser Familie bringt, genügen, wie Bergmann bemerkt, den heutigen Anforderungen nicht mehr. Bergmann beginnt seine Stammtafeln mit Marx Sittich (I.) (geb. um 1466, gest. 1533) und führt sie bis auf die Gegenwart. Mit den Söhnen Jacob Hannibal’s (II.) (geb. 1595, gest. 1646), nämlich mit Karl Friedrich und Franz Wilhelm, bilden sich zwei Hauptlinien. Karl Friedrich (geb. 1622, gest. 1675) ist der Stifter der Linie zu Hohenembs, die aber schon mit seinem Sohne Franz Karl Anton (geb. 1650, gest. 16. März 1713) erlischt. Franz Wilhelm (I.) (geb. 1627, gest. 19. Sept. 1662) hatte mit seiner Gemalin Eleonora Katharina Landgräfin von Fürstenberg (gest. 1670) 5 Kinder, von denen die beiden Söhne Jacob Hannibal (III.) Friedrich und Franz Wilhelm (II.), Ersterer die sogenannte ältere, Letzterer die jüngere Linie bilden. Jacob Hannibal (III.) Friedrich’s Nachkommen blühen nur noch in einer Urenkelin weiblicher Seits in Ernestine Freiin von Langet (geb. zu Prag 3. März 1804), welche zu Prag unvermält lebt, fort. Die von Franz Wilhelm (II.) (geb. 1654, gest. 1691) gestiftete jüngere Linie ist im Mannsstamme bereits mit Franz Wilhelm (III.) (General-Major, geb. 28. März 1692, gest. zu Gratz 5. Nov. 1759) erloschen. Weiblicher Seits war die berühmte Maria Walburga Erbgräfin von Harrach-Hohenembs-Kunewald (geb. 22. Oct. 1762, gest. 25. Mai 1828) die letzte dieses Geschlechts. Der Reichsgrafenstand kam schon mit den Kindern Wolf Dietrich’s (geb. um 1507, gest. 1538, des jüngsten Sohnes von Marx Sittich (I.), mit Diplom vom 27. April 1560 in die Familie. [Quellen. Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Classe (Wien 1860, k. k. Staatsdruckerei, 4°.) X. Bd. S. 93–195, und XI. Bd. S. 1–112: „Die Edlen von Embs zur Hohenembs in Vorarlberg“, von Joseph Bergmann. Diese Arbeit ist auch unter dem Titel: „Die Reichsgrafen von und zu Hohenembs in Vorarlberg, dargestellt in den Ereignissen ihrer Zeit vom Jahre 1360 bis zu ihrem Erlöschen 1759. Mit Rücksicht auf die weiblichen Nachkommen beider Linien von 1759 bis 1860“ (Wien 1861, 4°.), in Sonderabdruck erschienen. – Vorarlberg aus den Papieren des in Bregenz verstorbenen Priesters Franz Joseph Weizenegger. Bearbeitet und herausg. von M. Merkle (Innsbruck 1839, Wagner, 8°.) II. Abtheilung, S. 77–117: „Die Grafen von Hohenembs“. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig, Brockhaus, 4°.) II. Section. 9. Theil. S. 359–365. Artikel von Stramberg (Rheinischer Antiquarius). – Wiener Zeitung 1861. Nr. 206, S. 3190: „Das obere Rheinthal und J. Bergmann’s Grafen von Hohenembs“.]