BLKÖ:Hofmann Edler von Hofmannsthal, Ignaz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hofmann, A.
Band: 9 (1863), ab Seite: 166. (Quelle)
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– Von Hofmann von Hofmannsthal’s Söhnen ist Ignaz Edler von Hofmannsthal (Arzt, geb. 22. März 1807) anzuführen, der gleich seinem Vater durch gemeinnütziges Wirken, theils in seinem Berufe, theils in der Pflege der Wissenschaft thätig ist. Unentgeltlich leistete er mehrere Jahre Dienste als Arzt im allgemeinen Krankenhause, im k. k. Mädchenpensionate, in dem k. k. Findelhause und behandelte längere Zeit hindurch die k. k. Trabanten-Leibgarde. Aus eigenen Mitteln stiftete er in 15 Spitälern Bibliotheken mit einem Aufwande von mehreren tausend Gulden. Dieselben waren bestimmt, den Reconvalescenten die erforderlichen Mittel zur Erbauung, Belehrung und Erheiterung zu bieten, und so wurde H. auch zum Bibliothekar des allgemeinen Kranken- und Irrenhauses ernannt. Seine Kenntnisse im Spitalswesen hatten zur Folge, daß er aufgefordert wurde, einen Plan zu entwerfen zu einem Spital für die Hofbedienten des Serails, wie er auch als Mitglied des Baucomité’s zur Erbauung des Maria Annenspitals wirkte; ferner ist H. Gründer des Centralvereins für Krippen, dem er acht Bettestiftungen zuwendete, und ist Director des Vereins entlassener Irren. In der Wiener israelitischen Cultusgemeinde wirkt H. seit mehr als 20 Jahren als Arzt im israelitischen Spitale, ist ferner Vorsteher der allgemeinen österr. israel. Taubstummenanstalt und der Armenanstalt, um welche er große Verdienste besitzt. Gleich seinem Vater förderte er durch Pflanzung von Maulbeerbäumen und andere [167] Mittel die Seidencultur in Oesterreich. Eine ersprießliche und immer steigende Thätigkeit entwickelt H. als Begründer der Landesverschönerungs-Unternehmungen der nächsten Umgebungen Wiens, als Döbling, Hietzing, Hacking, Ober- und Unter-St. Veit u. s. w., welche nach einem Bestande von nur wenigen Jahren die glücklichsten Resultate aufzuweisen haben. Außer mehreren medicinischen Aufsätzen in Fachblättern, einer biographischen Skizze über Samuel Oppenheim gab er auch heraus: „Genius morborum epidemicus anno MDCCCXXXII Vindobonae observatus haustus ex observationibus in nosocomio C. R. universali Viennensi institutis. Accedunt historiae morborum notatis digniores etc.“ Wien 1833, Gerold, mit 12 lithograph. Tafeln, Lex. 8°.).