Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hlatky, Anton
Band: 9 (1863), ab Seite: 63. (Quelle)
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Hláwka, Joseph (Architekt in Wien). Zeitgenoß. Er besuchte die Architekturschule der Akademie der bildenden Künste in Wien und zählte zu den besten Zöglingen derselben. Seine vielversprechenden Arbeiten in der Akademie hatten zur Folge, daß er als Pensionär zur Vollendung seiner künstlerischen Ausbildung auf Staatskosten Reisen machte, auf welchen er innerhalb dreier Jahre Griechenland, Italien, Frankreich, Belgien und Deutschland besuchte. Von dieser Künstlerfahrt brachte er volle Mappen mit Entwürfen, Skizzen, Zeichnungen und Aufnahmen mit, unter denen jene aus dem Kirchenstaate, aus Toscana, die an den Säulen des Parthenon vorgenommenen Messungen, ferner die Skizzen aus Toscanello, Orvieto, Siena u. m. a. besonders hervorzuheben sind. In der Ausstellung an der k. k. Akademie der bildenden Künste zu Wien im Jahre 1858 waren auf sechs Blättern sein Project eines Museums und auf ebenso vielen sein Entwurf der Loggia dell’antica Confraternità della misericordia (jetzt Bigallo) in Florenz zu sehen. Nach seiner Rückkehr von der Reise wurde H. Stadtbaumeister, und als die kais. Regierung in Czernowitz den Neubau einer entsprechenden Residenz für den Bischof der griechisch-nicht unirten Kirche in der Bukowina, wie auch eines Priesterseminars und Priesterhauses für dieselbe Kirche beschlossen hatte, wurde H. beauftragt, die Pläne zu entwerfen, welche er auch, 21 an der Zahl, im byzantinischen Style und mit dem Hinblicke auf einen in Backstein auszuführenden Bau im Herbste 1861 vollendet hat, nachdem er an Ort und Stelle, wo der Bau auszuführen sein wird, die zu diesem Zwecke nöthigen Localstudien vorgenommen hatte. In jüngster Zeit, als der Bau des neuen Hof-Operntheaters angeordnet worden, verlautete es auch, daß ihm die Leitung desselben solle übertragen werden.

Wiener Zeitung 1860, Nr. 37, S. 591: „Das Skizzenbuch eines Wiener Architekten“; – Dieselbe 1861, Nr. 191, S. 2969 und Nr. 248, S. 3861: „Die griechisch-nicht unirten Residenz-Gebäude in Czernowitz“.