BLKÖ:Hatvani (Insurgentenführer)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 8 (1862), ab Seite: 51. (Quelle) | |||
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Czetz (Joh.), Bem’s Feldzug in Siebenbürgen in den Jahren 1848 und 1849 (Hamburg 1850, Hoffmann und Campe, 8°.) S. 304–307, 308–311.]
Schließlich war ein Hatvani, dessen Taufname aber nicht bekannt ist, Major in der ungarischen Revolutionsarmee. Als ein Major Gutak in Körös-Banya und der Umgebung die armen Einwohner brandschatzte, setzte der revolutionäre Regierungsausschuß den Großwardeiner Hatvani an dessen Stelle, der alsbald einen beträchtlichen Haufen – an 1500 Mann – um sich versammelte und Mitte Mai 1849 gegen Abrud-Banya aufbrach, den kurz zuvor mit den Walachen geschlossenen Waffenstillstand brach, mehrere ihrer Häuptlinge gefangen nahm und erschießen ließ. Die erbitterten Walachen rächten diesen Bruch fürchterlich, indem sie sich sammelten, in Abrud-Banya einfielen (18. Mai), über 4000 Ungarn auf das jämmerlichste niedermetzelten und die Stadt anzündeten. Hatvani, dessen Waffenstillstandsbruch diese Gräuel verschuldet hatte, floh über Bucsesd nach Broos. Einen zweiten Zug unternahm Hatvani Anfangs Juni mit etwa 1400 Mann Szeklern, Todtenköpfen und Freischärlern und vier Geschützen. Dießmal sollte es gegen Topánfalva gehen. Die Schaar erreichte aber nur das verwüstete Abrud-Banya und erlitt in der Nacht vom 10. Juni eine ebenso jämmerliche Niederlage wie das erste Mal. Von dem ganzen Corps kamen 3–400 mit dem Leben davon. Hatvani rettete sich wieder durch schimpfliche Flucht. Die durch diesen zweimaligen Erfolg siegestrunken gewordenen und schon früher gereizten Walachen verwarfen aber nun alle weiteren Friedensanträge und organisirten einen Guerillaskrieg, einzig in seiner Art. der bis zum Ende der Begebenheiten in Ungarn geführt wurde. [