BLKÖ:Haradauer, Antonie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Haradauer, Johann
Band: 7 (1861), ab Seite: 344. (Quelle)
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Haradauer, Antonie (Sängerin, geb. zu Baden bei Wien 1780). Eine geborene Huber, wurde im Hause ihres Schwagers Joseph Stoll, der Chorregent in Baden war, erzogen und, da sie ein schönes Talent für Musik zeigte, von ihrem Schwager und von Mozart, der viel in Baden zu weilen und dann stets im Hause des Chorregenten Stoll sein Absteigquartier zu nehmen pflegte, in der Musik ausgebildet. Im Jahre 1796, 19 Jahre alt, wurde sie die Frau des damaligen Schauspielers Franz Haradauer, der (1772 in Wien geboren) anfänglich Militärbeamter im Armeecorps des Generals Clerfayt war, dann aber, als er 1792 den berühmten Schröder kennen gelernt, auf dessen Zureden Schauspieler wurde. Antonie feierte nun auf ihren mit ihrem Gemale unternommenen Kunstreisen seltene Triumphe; sie sang in Triest, Krakau, Warschau, Prag, und in letzterer Stadt wurde, als sie am 17. August 1799 in der „Zauberflöte“ zum letzten Male sang, ihr zu Ehren das Theater festlich beleuchtet; im Jahre 1802 kam sie mit ihrem Gemale nach Gratz, der daselbst die Leitung der Bühne übernahm und bis 1812 führte. Ihre Erfolge in Gratz waren nicht weniger glänzend, als an anderen Orten. Endlich zog sie sich, wie auch ihr Gemal, von der Bühne zurück, und letzterer erhielt ein Handelsbefugniß, wurde 1833 Armenhausdirector, 1835 Commissär im neuerrichteten Arbeitshause, 1844 Director des Kinderspitales. Am 4. October 1856 feierten Franz H. und seine Gemalin Antonie die „brillantene Hochzeit“, nämlich das Erinnerungsfest ihrer 60jährigen Ehe.

Der Aufmerksame (Unterhaltungsbeilage der Gratzer (amtlichen) Zeitung 1856, S. 871. –