Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Hám, Johann von
Nächster>>>
Hamari, Daniel
Band: 7 (1861), ab Seite: 259. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Martin Hamaliar in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Hamaliar, Martin|7|259|}}

Hamaliar, Martin (protestantischer Theolog, geb. zu Bath in der Honter Gespanschaft 11. November 1750, gest. zu Szarvas 13. August 1812). Der Sohn schlichter Bürgersleute, besuchte die Schulen zu Prandorf, später zu Schemnitz, Gömör, Leutschau und Preßburg; wählte dann die Theologie als Berufsstudium und besuchte die Hochschule in Jena, wo er unter Griesbach, Haller, Schmid, Succow und Ulrich die Collegien hörte. Nach dreijährigem Curse kehrte er in seine Heimat zurück, trat vorerst eine Erzieherstelle in der Familie Hellenbach an, wurde bald darauf Prediger zu Groß-Körtös in der Neograder Gespanschaft, 1784 in Schemnitz und am 31. Jänner 1796 Superintendent des Bergdistrictes zu Szarvas. Ein Schlagfluß, der ihn Ende 1806 traf, bewog ihn, sein Amt niederzulegen. [260] Hamaliar hat folgende Schriften herausgegeben: „Materialien zum öffentlichen Unterrichte in Kirchen und Schulen“ (Schemnitz 1790); – „Die Verbindlichkeit des Christen, das h. Abendmal zu geniessen“ (Schemnitz 1795, 8°.); – „De gradibus consangiuneitatis et affinitatis in matrimonio ad regulas juris canonici et benignas resolutiones regias examinandis“ (Neusohl 1803), ein für protestantische Geistliche sehr guter Leitfaden; – „Pořádek prác cirkewnych“, d. i. Vorschrift kirchlicher Verrichtungen (Schemnitz 1798); dieses Werk ist eine Kirchenagende. H. war ein gediegener protestantischer Theolog, der ob seiner Kenntnisse und ob seines erfolgreichen Wirkens zum Frommen der protestantischen Kirche in Ungarn sich im Lande hoher Achtung erfreute.

Neue Annalen der Literatur des österreichischen Kaiserstaates (Wien, Doll, 4°.) I. Jahrg. (1807), 2. Bd., Intelligenzblatt, December, Sp. 279 [daselbst wird sein Tod gemeldet, welcher im März 1807 erfolgt sein soll; diese Mittheilung ist jedoch irrig, denn H. starb erst 1812 und am 9. December 1806 erlitt er einen heftigen Schlaganfall, welcher Umstand vielleicht das Gerücht von seinem Tode veranlaßt haben mochte]. – Annalen der österreichischen Literatur (Wien, 8°.) 1812: „Nekrolog von Rumy“. – Sartori (Franz Dr.), Historisch-ethnographische[WS 1] Uebersicht der wissenschaftlichen Cultur, Geistesthätigkeit und Literatur des österreichischen Kaiserstaates nach seinen mannigfaltigen Sprachen und deren Bildungsstufen (Wien 1830, C. Gerold, 8°.) S. 40. – Haan (Ludov.), Jena hungarica sive memoria Hungarorum a tribus proximis saeculis Academiae Jenensi adscriptorum (Gyulae 1858, Leopold Réthy, 8°.) S. 80. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig, Brockhaus, 4°.) Sect. II, Bd. I, S. 350.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Historisch-etnographische.