Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 6 (1860), ab Seite: 148. (Quelle)
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17. Andreas, Markgraf von Burgau (geb. zu Ambras in Tirol 12. December 1558, gest. zu Rom in der Nacht vom 11. auf den 12. November 1600), Sohn des Erzherzogs Ferdinand von Tirol und der Philippine Welser. Die Kinder aus dieser Ehe, denen in einem späteren Vertrage die Vorlande überlassen wurden, führten nicht den Titel Erzherzoge von Oesterreich, sondern nur den der Markgrafen von Burgau. Früh wurden Andreas reiche geistliche Beneficien zu Theil, er wurde Bischof zu Brixen und Constanz, Abt zu Reichenau und Cardinal. Im Jahre 1598 übernahm A. für kurze Zeit das Gouvernement in den Niederlanden, wobei ihm Franz de Mendoza, Admiral von Arragonien, zur Seite stand, und die Armee commandirte; nämlich für die Zwischenzeit, als sein Vetter Albrecht, Sohn des Kaisers Maximilian II. (siehe diesen unter Albrecht VII.) nach Spanien reiste, um sich mit der Infantin Clara Eugenie Isabella zu vermälen. Sobald Albrecht im September 1599 mit seiner Gemalin zurückgekehrt war, legte Andreas sein Regiment nieder und kehrte nach Deutschland zurück. 1600 reiste er zur großen Jubelfeier nach Rom, wo ihn der Papst im Vatican beherbergte. Im October 1600 besuchte er Neapel; auf der Rückreise nach Rom wurde er plötzlich krank, empfing noch vom heil. Vater selbst die letzte Oelung, und starb im schönsten Mannesalter von 42 Jahren. Er liegt in Rom in der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’anima beigesetzt. Seine Devise war ein auf dem Wasser schwimmender Körper mit dem Sinnspruche „Jactor non mergor“.

Fugger, Spiegel der Ehren des Erzhauses Oesterreich ... durch Sigm. v. Birken (Nürnberg 1668, Fol.). S. 139. – De Thou (Jac. Aug.), Historiarum libri 138 ab a. 1546 ad [149] a. 1607 (London 1733, Buckley, Fol.) im 112. u. 124. Buche. – Strada (Famian), De bello belgico decades duae. (Romae 1640–47. Fol.)Carnero (Anton), histoire de las guerras civiles de Flandres. – Christiaens (Pieter), Nederlandsche historie. – Allgem. Historisches Lexikon (Leipzig, bei Thom. Fritschen’s sel. Erben 1730, Fol.), 3. Aufl. Bd. I, S. 192.