Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Haan
Band: 6 (1860), ab Seite: 100. (Quelle)
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Ulrich H. (geb. in Wien und Wiens erster Buchdrucker), der um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Wien druckte und durch ein auf den Bürgermeister Holzer gedrucktes Pasquill, welches am 20. August 1462 an allen Kirchthüren Wiens angeklebt war, sich in bittere Händel verwickelte, in Folge deren ihm der Pöbel seine Pressen und alles Werkzeug zerschlug. Erst Kaiser Friedrich IV. nahm sich des Meisters an, der ihm später nach Korneuburg und dann nach Neustadt folgte, bis er den Antrag des päpstlichen Nuntius Torquemada, nach Rom zu gehen, annahm und sich im Frühjahre 1465 dahin verfügte. Papst Aeneas Sylvius nahm den Buchdrucker Haan huldvollst auf; dieser aber druckte in Rom die Meditationen des Cardinals Torquemada, das erste in Italien gedruckte Buch, welchem des Bischofs J. A. Campanus Commentarien zu dem Psalter (1470) folgte. 1472 verband sich H. mit seinem Gehilfen Simon Niklas de Lucca. Kaiser Friedrich IV., als er im November 1468 Rom besuchte, zeichnete den Buchdrucker Haan dadurch aus, daß er den Buchdruckern ein Privilegium verlieh, das sie dem Adel und dem Gelehrtenstande gleich stellte, und ihnen den Degen zu tragen gestattete. [Hormayr (Jos. Freih.), Wiens Geschichte und seine Denkwürdigkeiten (Wien 1823, 8°.) I. Jahrg., 10. Heft, S. 93. – Gutenberg. Zeitschrift für Typographen, herausg. von Auer (Wien 1855, gr. 4°.) Jahrg. I (1855).]