BLKÖ:Gyulay von Maros-Németh und Nadaska, Samuel (I.) Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Gyulay, Philipp
Band: 6 (1860), ab Seite: 81. (Quelle)
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Gyulay von Maros-Németh und Nadaska, Samuel (I.) Graf (Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Nadaska im Tornaer Comitate Ungarns im Jahre 1719, gest. zu Blutrath in Siebenbürgen 24. April 1802). Wäre nach Hirtenfeld’s „Oesterr. Militär-Konversations-Lexikon“ und „Militär-Maria Theresien-Orden“ Sohn des 1759 als Feldmarschall-Lieutenant gestorbenen Grafen Stephan (III.), nach Nagy’s Geschlechtstafel aber [siehe die Quellen zu Gyulai Albert], die uns jedensfalls zuverlässiger erscheint, ein Sohn des Grafen Franz (III.) aus seiner Ehe mit Maria Bánffy. Beim Beginne des österreichischen Erbfolgekrieges – 22 Jahre alt – trat er in die kaiserliche Armee und war schon 1752 Major. Zu Anfang des 7jährigen Krieges Oberstlieutenant, that er sich bei der Expedition auf Berlin hervor und wurde 1759 Oberst. Bei Meissen, Maxen, Torgau und im Feldzuge des Jahres 1762 erscheint sein Name unter den Helden des Tages. Bei Teplitz (2. August 1762) erfocht er sich das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Der preußische General Seidlitz setzte Alles daran, die im Rücken der Oesterreicher befindlichen Anhöhen um Teplitz mit seinen Truppen zu besetzen und dadurch die Oesterreicher von Teplitz abzuschneiden. Zwei preußische Bataillone [82] machten bereits alle möglichen Anstrengungen, um dieses Vorhaben auszuführen; da sprengt der General Pellegrini vor die Fronte des Regiments, welches G. commandirte und rief: „Von Euch hängt das Heil des heutigen Tages und der glückliche Ausgang dieser Affaire ab.“ Oberst Gyulai rückte nun im Sturm auf die bezeichnete Anhöhe los. Mit dem Säbel in der Hand attaquirten die Grenadier-Compagnien Alvinczy und Alemann den Feind, der bald geworfen die Höhen verlassen mußte. Noch zweimal versuchte der Feind mit Verstärkungen die frühere Position wieder zu gewinnen, aber das Regiment hielt Stand und behauptete, was es gewonnen. Später im Gefechte bei Münchenfrei (27. September), bei dem Angriffe auf die preußischen Verschanzungen bei Freiberg (14. und 15. October) that sich Oberst G. mit seinem Regimente wieder hervor; bereits durch den Leib geschossen, behielt er dennoch das Commando so lange, bis die Affaire zu Ende war, worauf er unter den Schmerzen seiner Wunde zusammenbrach. In der 9. Promotion (21. November 1763) erhielt er für seine Waffenthaten das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Nach dem Hubertsburger Frieden kam G. mit seinem Regimente nach Hermannstadt; 1767 rückte er zum General-Major vor und wurde 28. März 1773 Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 31. Am 6. Jän. 1777 wurde er Feldmarschall-Lieutenant und später Commandant der Festung Karlsburg, als welcher er im hohen Alter von 83 Jahren starb. Seine beiden Söhne Albert (s. d. S. 67) und Ignaz (s. d. S. 77) erbten die Tugenden des Vaters und zählen mit demselben zu den Heroen der Kriegsgeschichte Oesterreichs.

Hirtenfeld (J. Dr.). Der Militär-Mar. Theresia-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 190 und 1731. – Oesterr. Militär-Konversat. Lexikon. Herausg. von J. Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. II, S. 838. –