BLKÖ:Goëß, Johann Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Goëß, Damian von
Band: 5 (1859), ab Seite: 244. (Quelle)
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2. Johann Freiherr (Cardinal und Fürstbischof zu Gurk, geb. in Brüssel 1611, gest. in Rom 19. Oct. 1696). Ein Sohn des Franz von G. (siehe oben die Genealogie), studirte in Löwen, verlegte sich insbesondere auf orientalische Sprachen und widmete sich der diplomatischen Laufbahn. Mit Empfehlungen des Cardinals Infanten Don Ferdinand kam er nach Wien, begleitete den Fürsten Johann Anton von Eggenberg auf seiner Mission nach Rom (1638), trat nach seiner Rückkunft als Reichshofrath bei der Section für auswärtige Angelegenheiten ein, arbeitete unter Max Grafen Trautmannsdorf in Sachen des westphälischen Friedens; ging 1657 als kais. Bevollmächtigter nach Kopenhagen, als König Gustav die Dänenhauptstadt beschoß; 1663 zu Ali Pascha nach Temesvár, um den Frieden zu vermitteln. Aber während die Türken gegen Neuhäusel Alles mordend und verwüstend vorrückten und es am 24. Sept. nahmen, wurde G. in Ofen gefangen gehalten und kam erst am 10. Dec. nach Wien. Einem Gelübde zufolge – für die Rettung aus einem an ihm gemachten Mordversuche – trat er in den geistlichen Stand, empfing die h. Weihen, primizirte am 13. Dec. 1675 bei den Jesuiten in Wien und erhielt das Bisthum Gurk, in welchem er insbesondere die Seelsorge in den Gebirgsgegenden ordnete. Noch schloß er 5. Februar 1679 den Frieden von Nymwegen, ward 2. Sept. 1686 von Papst Innocenz XI. zum Cardinalpriester ernannt und erhielt von Alexander VIII. den Cardinalshut. Seit Oct. 1689 vertrat er die östr. Interessen am päpstlichen Hofe und starb in Rom im Alter von 85 Jahren. In seinen Diöcesen errichtete er viele Stiftungen und Benefizien, namentlich in den gebirgigen Gegenden derselben und dem kais. Feldspital vermachte er 70.000 Scudi. Seines Bruders Anton Sohn: Johann Peter machte er zum Erben. Aus diesem Umstand erklärt sich die Ansiedlung dieses Geschlechtes in Kärnten. [245] [Vergl. über ihn: Bergmann (am angez. Orte) II. Bd. S. 478. – Oestr. Zeitschrift für Geschichtskunde 1836, Nr. 32 u. f.] –