Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 100. (Quelle)
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Gaßner, Simon (Maler, geb. zu Steinberg in Tyrol 1755, lebte nach Meyer: Das große Convers.-Lex. noch 1825). Kam im Alter von sechs Jahren nach Tegernsee in die Schule, als sich aber seine Vorliebe für Malerei zeigte, zu einem Maler in die Lehre; später zu Streicher in Salzburg, dann zu Demel in München. In Ausübung seiner Kunst bereiste er mehrere Städte Deutschlands und Italiens, malte in Ungarn für den Bischof von Erlau, dann in Wien, wo er durch einige architektonische Malereien Aufmerksamkeit erregte. Nun begab er sich nach Rom, dessen Kunstschätze seinen künstlerischen Blick schärften. Zuletzt folgte er einem Rufe nach Karlsruhe, wo er sich bleibend niederließ und die Stelle eines Hoftheatermalers bekleidete. 1790 übersiedelte er aber nach München. G. hat Vieles und Verschiedenes gemalt; mehrere Säle in Ungarn, Wien, Karlsruhe und Baden mit seinen Gemälden geschmückt; in früheren Jahren Altarbilder in Oel, in späteren Jahren Landschaften in Aquarell und Oel ausgeführt, welche ein bedeutendes Talent verrathen. Auch ist von ihm ein radirtes Blatt: „Ansicht eines Tempels im englischen Garten“, das er in München vollendet hat, bekannt. In Karlsruhe hatte er sich verheiratet und aus dieser Ehe stammt der bekannte Componist und Musik-Schriftsteller Ferdinand Simon Gaßner (s. d. S. 98).

Müller (Fr.), Die Künstler aller Zeiten und Völker (Stuttgart 1857, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) II. Bd. S. 158 [daselbst die Abbildung seines Monogramms]. – Tirolisches Künstler-Lexikon (Innsbruck 1830, F. Rauch) S. 59. – Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allg. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 54. Bd. S. 215. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon (Hildburghausen 1845, Bibl. Inst., Lex. 8°.) XI. Bd. S. 1020.