Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 29. (Quelle)
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Fulda, Wilhelm von (Oberst und Ritter des Mar. Theresienordens, geb. 1749, gefallen auf dem Felde der Ehre am 15. April 1809). Trat, 18 Jahre alt (1. Jänner 1767) als Cadet in ein Kür.-Reg., wurde am 1. Nov. 1775 Lieutenant im Hußaren-Reg. Graf Kalnoky Nr. 2 und im Febr. 1783 Oberlieutenant. Im Türkenkriege zeichnete er sich beim Angriffe des Boßaner Passes (19. Juli 1788) aus. Er führte denselben mit seinem Zuge, der die Vorhut bildete, siegreich aus. Im Juli 1789 zum Rittmeister befördert, that er sich bei der Einnahme der Lauterburger Linien (1793) hervor. Am 26. Mai 1794 wurde er Escadrons-Commandant und gab neue Beweise seines Muthes während der 9monatlichen Blokade der Festung Luxemburg, bei welcher Gelegenheit er mehrere Recognoscirungen und Streifungen glücklich ausführte. 1796 kam er zur Armee in Italien und rückte im October 1797 zum Major vor. Im Feldzuge 1799 in Italien handelte es sich vorerst darum, des wichtigen Punctes Villafranca Herr zu werden, weil dadurch dem Feinde die Communication mit Peschiera abgeschnitten wurde. Dieses Platzes sich zu bemächtigen, erhielt Major Fulda den Auftrag. Er brach am 2. April vor Tagesanbruch aus dem Lager bei Somma campagna auf, nahm den [30] Ort ein, 700 Mann gefangen und erbeutete zwei Bergkanonen, mehrere Fässer Pulver und ein reiches Magazin mit Monturs- und Rüstungssorten. Als am 21. Oct. der Feind Acqui nahm, und dadurch die Verbindung der einzelnen östr. Truppentheile mit der Hauptarmee aufgehoben ward, erhielt F. den Auftrag, Acqui wieder zu nehmen. Indem die Ausführung seiner Disposition überlassen blieb, setzte er sich früh am 3. Nov. mit seiner Division Hußaren, 2 Bataillons Infanterie, 127 Piemontesen u. einigen Kanonen in 2 Colonnen in Bewegung, trieb den Feind aus seiner Stellung, nahm Acqui, machte über 300 Gefangene, während an dritthalb hundert in der Bormida ertranken und stellte die Verbindung mit der Hauptarmee wieder her. Durch diese Waffenthat wurde den Operationen der östr. Armee ein wesentlicher Vortheil zugewendet, F. dafür im Nov. 1800 zum Oberstlieutenant im 4. Huß.-Reg. befördert, und 1801 mit dem Ritterkreuze des Mar. Theresienordens belohnt. Im Febr. 1808 wurde er Oberst im Huß.-Regmt. Nr. 5. Im J. 1809 kam er mit seinem Regimente nach Italien. Am 15. April, dem Tage vor der siegreichen Schlacht bei Sacile (16. April), focht F. an der Spitze seines Regiments bei Pordenone, fand aber mit noch 3 Officieren desselben den Heldentod.

Oestr. Militär-Konversat.-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 583 [erscheint daselbst irrig als Freiherr; denn er ist um die ihm als Mar. Theresien-Ordensritter gebührende Erhebung in den Freiherrnstand nicht eingeschritten]. – Hirtenfeld ( J. Dr.), Der Militär-Maria-Theresien-Orden (Wien 1857, Staatsdruck., 4°.) S. 653 u. 1743 [wird hier als „Wilhelm von Fulda“ aufgeführt].