BLKÖ:Froon von Kirchrath, Joseph Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Froon
Band: 4 (1858), ab Seite: 385. (Quelle)
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Froon von Kirchrath, Joseph Freiherr von (Feldzeugmeister und Commandeur des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Wien 1740, gest. zu Wien 12. Jänn. 1821). Entstammt einer adeligen Familie, von der mehrere Glieder rühmlich das Waffenhandwerk geübt. F.’s Vater selbst war Postverwalter in Wien und ließ seinen Sohn für den Soldatenstand erziehen. Dieser machte bei Ausbruch des 7jährigen Krieges als Freiwilliger den Feldzug 1758 mit, wurde 1761 Fähnrich im Inf.-Reg. Prinz de Ligne Nr. 30, und 1762 Unterlieutenant im Ingenieurcorps. Er kam nun beim Festungsbaue in Königgrätz in Verwendung, wo er sich so hervorthat, daß er 1773 mit Uebergehung eines Ranges Kapitän im Corps wurde, worauf er 1779 zum Hauptmanne und 1784 in Anerkennung seiner Verwendung beim Festungsbaue in Theresienstadt und Josephstadt außer dem Range zum Major vorrückte. Am 22. März 1788 bei der Besitznahme des Postens Baruschan bei Chotym hatte F. mit Erfolg den Marsch der Colonne dirigirt und die schnelle Besitznahme von Jassy erzielt. Für dies und seine ferneren Dienstleistungen, namentlich vor Chotym, welches er durch Verbrennen des feindlichen Proviants zum Falle gebracht, wurde er zum Oberstlieutenant ernannt. In den Schlachten von Fokschan und Martinestje erkämpfte er sich (1789) die Oberstencharge und das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens und in Folge dessen den österr. Freiherrnstand. Im Februar 1793 kam Froon zur Belagerungs-Brigade am Rhein und von da nach den Niederlanden, wo er für seine Tapferkeit und Umsicht bei der Belagerung von Valenciennes das Commandeurkreuz des Mar. Theresien-Ordens erhielt. Am 22. Februar 1794 wurde er Generalmajor im Corps, zeichnete sich bei der Belagerung von Landrecy und bei andern Gelegenheiten aus, und leitete 1798 bei der Reichskontingents-Armee in Baiern das Geniewesen. Dann zum Hofkriegsrath ernannt, wirkte er in Wien bei der Commission, welche mit der Abfassung des neuen Reglements betraut war. Im J. 1800 kam er als Vice-Commandant nach Olmütz, von da im Febr. 1801 als Feldmarschall-Lieutenant und General-Genie-Director nach Wien, wurde 1805 Inhaber des Inf.-Reg. Nr. 54, 1809 Festungs-Commandant zu Olmütz, und trat am 10. Nov. 1812 mit Feldzeugmeisters-Charakter in den Ruhestand. Er starb im Alter von 81 Jahren.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden (Wien 1857, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) S. 300, 385, 1734, 1738. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynertt (Wien 1851) II. Bd. S. 504. – Freiherrnstands-Diplom vom 7. Februar 1793. – Wappen. Gevierteter Schild. 1 und 4 in Silber zwei rothe Querbalken; 2 u. 3 in Blau ein einwärts aufrecht schreitender silberner Löwe mit getheiltem Schwanz. Den Schild deckt die Freiherrnkrone, auf derselben drei gekrönte Helme, der mittlere in’s Visier gestellt, die beiden andern einwärtsgekehrt. Auf dem mittleren erhebt sich ein gezinnter Thurm mit einem kleinen spitzigen roth gedachten Thürmchen, aus dessen Spitze ein die Enden auswärts kehrender goldener Halbmond. Auf dem vorderen erhebt sich der Löwe von 2 u. 3, links gewendet; auf dem hinteren ein geharnischter ein bloßes Schwert mit goldenem Gefäße zum [386] Hiebe haltender Arm. Schildhalter. Zwei geharnischte Männer mit offenem Visier, rothem Helmbusch, blauen Feldbinden über der Schulter, die freie Hand auf eine Tartsche gestützt.