Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 238. (Quelle)
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Fischer, Alois (Reichstags-Deputirter im J. 1848, geb. zu Landeck im Oberinnthale um 1800). Studirte die Rechte und widmete sich der Advocatur, welche er in Salzburg ausübte. Sein offenes freimüthiges Wesen wendete ihm die Sympathien der Bevölkerung zu, in deren Mitte er seit Jahren gewirkt, und im J. 1848 wurde er mit noch drei andern Deputirten der Stadt Salzburg nach Wien gesendet, um die den kaiserl. Zugeständnissen entsprechenden Veränderungen in der Landesverwaltung anzubahnen. F. wurde, als der Reichstag zusammenberufen worden, als Deputirter gewählt, und seine Thätigkeit in demselben beschränkt sich nur auf die eine Motion, nämlich „Ueber die Nothwendigkeit, daß vollständige Finanzausweise dem Reichstage vorgelegt werden“ (in der 2. Sitzung – vom 25. Juli 1848). In der 60. zu Kremsier abgehaltenen Sitzung (14. Dec. 1848) nahm F. als ernannter Statthalter von Salzburg Abschied von der Versammlung. In dieser Stellung blieb er nur kurze Zeit, er vertauschte sie mit jener eines Sectionschefs im Ministerium des Innern, trat aber schon Anfangs 1853 in den Pensionsstand und lebt zurückgezogen theils in Wien, wo er als Kanzlei-Director der k. k. priv. niederösterr. wechsels. Brandschaden-Versicherungsanstalt fungirt, theils auf seiner Besitzung bei Kalksburg in der Nähe von Wien.

Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon (Hildburghausen 1845, Bibl. Inst., Lex. 8°.) III. Suppl. Bd. S. 559. – Verhandlungen des österr. Reichstages, nach der stenographischen Aufnahme (Wien, Staatsdruckerei, 4°.) I. Bd. Sitzung vom 10. Juli–22. August 1848, S. 131–133. – IV. Bd. Sitzung vom 22. Nov. 1848–1. Febr. 1849, S. 127.